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Kronenzeitung

„‚Fürchtet euch nicht vor Arbeit mit Jugendlichen““, Seite 18/19

7.5.2022

„Fürchtet euch nicht vor Arbeit mit Jugendlichen“

Foto: Christof Birbaumer

,o

positiv einzuwirken und sie
bei ihrer Entwicklung zu
unterstützen — und zwar unabhängig vom sozialen Status, Geschlecht oder religiösen Zugehörigkeiten“, betonte gestern Martina Steiner, Geschäftsführerin der
Plattform Offene Jugendarbeit, „eine Win-Win-Situation: Die Gemeinden bezie-

TIROL

MILLIONEN EURO BUDGET

stellt das Land Tirol pro Jahr für die Offene
Jugendarbeit bereit. Gefördert werden
nicht nur Personal-, sondern auch

Der Jugend Plätze zur Verfügung stellen, die nur

ihnen gehören: 72 Gemeinden beherzigen das.

Zu wenig, findet nicht nur VP-Landesrat Mattle.

reundschaft, Bezie-
F hung, Familie, Sexuali-

tät, Konsumverhalten,
Konfliktbewältigung, Zukunftsplanung: Es sind
Themen wie die aufgezählten, die sich im Angebot der
„Pojat“ finden — der Plattform Offene Jugendarbeit
des Landes Tirol.

270 speziell geschulte
Fachkräfte kümmern sich
um die Sorgen und Nöte der
Tiroler Jugendlichen. Sie
können aber nicht überall
sein: In 72 Gemeinden existiert derzeit ein Angebot der
Offenen Jugendarbeit —
„eindeutig zu wenig“, befindet Familien-LR Anton
Mattle, „mein Ziel ist es,
diese Zahl zu verdoppeln.“
Der frühere Bürgermeister
von Galtür weiß, wovon er
spricht: Bereits 2008 stellte
die Gemeinde die Jugend in

hen die Jugendlichen mehr
mit ein und die Eltern wissen,
dass sie gut aufgehoben sind
und betreut werden.“

113 neue Bü ister:

Nicht alle wissen Bescheid
„Das Thema Jugend war in
vielen Wahlprogrammen

enthalten. Jetzt geht es darum, die Pläne umzusetzen.

THEMA

Infrastrukturkosten in Gemeinden.

DES TAGES

den Fokus, und zwar mitten
im Ort: „Wir waren damals
mit den Plätzen, an denen
sich die Jugend traf, nicht

einverstanden“, _ erinnert
sich Mattle, „dunkle Keller,
Stiegenabgänge, Durch-

gänge. Wir haben daraufhin
eine Boulderwand mitten
im Zentrum installiert. Diese wurde nicht angenommen, jedoch die weiche
Matte drumherum entwickelte sich zur gefragten
Chillout-Lounge“, erzählt
der Familien-Landesrat im
„Krone“-Gespräch.
Darum geht es: Jugendarbeit wird von Gemeinden
umgesetzt. Sie stellen Ressourcen zur Verfügung,
schaffen Raum für Jugendliche, der nur ihnen gehört.
Der Auftrag an die Pädagogen lautet, „auf die Erziehung der jungen Menschen

Foto: Horst Einäder

Oppitz-Plörer, Steiner, Mattle und Mainusch (v.

Dabei stehen wir als Land
mit Rat und Tat zur Seite.
Man darf nicht vergessen: In
113 Gemeinden wurden Bürgermeister und Gemeinderäte neu gewählt“, sagt LR
Mattle. Mit einer Imagekampagne und einer Tour
durch alle Bezirke weist das
Land nun auf Hilfestellungen hin. „Weiße Flecken“

links) auf der „Pojat"-Gesprächsinsel, die durch

die Bezirke tourt: „Jugendräume sind wichtig."

gibt es auf der Karte im Otzund im Pitztal sowie in Osttirol und im Außerfern.

„Die Botschaft: Fürchtet
euch nicht vor der Arbeit mit
den Jugendlichen. Es lohnt
sich, in Begleitung und Beratung zu investieren“, weiß
Innsbrucks Familien-StR
Christine Oppitz-Plörer aus
Erfahrung. Philipp Neuner

DARUM MACHEN WIR ES ZUM THEMA
Mehr Platz für Jugendliche und mehr politische
Mitbestimmung: Diese Punkte fanden sich in vielen
Wahlprogrammen der jüngsten Gemeinderatswahl.
Jetzt geht es darum, die Versprechen einzulösen.

NETZWERKARBEIT

Die Plattform Offene Jugendarbeit Tirol („Pojat”) arbeitet eng

mit dem bundesweiten Netzwerk der Jugendarbeit und anderen
zusammen. Sie ist im Jugendbeirat
vertreten, der die Landesregierung in Jugendfragen unterstützt.

L AacAsachuarhänd.

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