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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_05_8_Presse_OCR
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Variante noch ‚unsichtbar‘““, Seite 17
8.5.2022
Fotos: Andreas Fischer, Heribert Insam/Mik
FUni Innsbruck
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Kläranlagen wie jene in Innsbruck helfen dank des Abwasser-Monitorings bei der Früherkennung von Corona-Wellen
Variante noch „unsichtbar“
Mittels Abwasser- und Schulstandortmonitoring können die Ausscheidungen von rund 70
Prozent der Bevölkerung analysiert, Corona-Wellen vorzeitig erkannt werden
enau dort, wo man lie-
ber die Nase zumacht,
öffnet Heribert Insam
die Augen. Denn aus dem
Abwasser der Öösterreichischen Haushalte kann er mit
seinem Team kommende
Corona-Wellen als Erster
erkennen. „Wir hatten bei
den letzten Wellen immer
einen Vorsprung gegenüber
den Inzidenzzahlen von
rund einer Woche“, erklärt
Heribert Insam, Leiter des
Instituts für Mikrobiologie
der Universität Innsbruck.
„Wir können rund 70 Prozent der Österreichischen
Haushalte untersuchen, decken alle Personengruppen
ab.“
Der Vorteil: Auch Leute,
die sich nicht auf Corona
testen lassen, werden mittels
einer 24-Stunden-Mischprobe analysiert. Osterreich
ist weltweit hinter den Niederlanden in der Abwasser-
Analyse führend. Die neuen
Omikron-Subvarianten
BA.4 und BA.5 aus Südafrika konnten bisher aber noch
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Mikrobiologe Heribert Insam
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nicht entdeckt werden. „Sie
ist zwar schon in Österreich,
es sind aber nur Einzelfälle
bekannt. Erst wenn eine Variante zwei Prozent aller Corona-Infektionen _ erreicht,
können wir sie erkennen.“
Die Ablösung einer Variante
dauert oft nur wenige Wochen. „Derzeit dominiert die
Omikron-Variante BA.2.“
Ob die nächste Welle auf
uns zurollt? „Ja, bestimmt“,
weiß Insam, „aber! Wir werden sie wieder als Erster sehen.“ Harald Dworak