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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_05_8_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„‚Radinfrastruktur muss ausgebaut werden‘“, Seite 12
8.5.2022
„Radinfrastruktur muss
ausgebaut werden“
Von Brigitte Warenski
Innsbruck, Wien —- Wer
das Fahrrad als Verkehrsmittel im Alltag benützt,
trägt aktiv zum Klimaschutz bei und bleibt in
Bewegung. Viele Tiroler
steigen am Wochenende
auf ihr Mountainbike —
„dass das Rad aber auch
Verkehrsmittel ist, davon
sind wir in Tirol weit entfernt“, sagt Filipe Hauser
von der Radlobby Tirol.
Die Mobilitätswende werde nur stattfinden, wenn
die Radinfrastruktur ausgebaut wird. Dafür brauche es mehr Unterstützung von politischer Seite.
Überregionale Planungsverbände sollten die Vorhaben koordinieren, fordert Hauser.
In Innsbruck vermisst
er vor allem am Hauptbahnhof und an den S-
Bahnhöfen den direkten
Anschluss an ein Radwegenetz. Auch Christian
Gratzer, Pressesprecher
des Verkehrsclubs Österreich, kritisiert, dass der
Radverkehr viele Jahrzehnte vernachlässigt
worden sei. Derzeit sei
die Sicherheit der radfahrenden Verkehrsteilnehmer nicht gegeben. 2021
verunfallten in Österreich
9617 Radfahrer, 50 starben. In Tirol gab es 1369
verletzte und vier getötete
Radfahrer. Was Innsbruck
betrifft, wünscht sich Gratzer, dass man dem Beispiel von Basel folgt. „Dort
hat man überall, wo der
Abstand zwischen parken-
Gefährlich für Radfahrer: Radstreifen zwischen den Straßenbahnschienen in Innsbruck.Fos: Radebby/Hauser
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den Autos und Straßenbahnschienen unter 1,5
Meter lag, die Parkplätze
gestrichen.“ Die Novelle
der Straßenverkehrsordnung ist für Gratzer „längst
überfällig“. Er bemängelt
aber, „dass Tempo 30 statt
50 innerorts hier nicht berücksichtigt wurde“.
Ein wichtiger Schritt ist
für Roland Romano, Sprecher der Radlobby Österreich, die StVO-Novelle,
„u.a. was den gesetzlich
definierten Überholabstand beim Überholen von
Fahrrädern durch Kraftfahrzeuge betrifft“. Um bis
2030 in Österreich ein flächendeckendes Radverkehrsnetz auf die Beine zu
stellen, „braucht es einen
größeren einstelligen Milliardenbetrag“.