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Tiroler Tageszeitung

„Theater um Aufsichtsräte geht weiter“, Seite 23

Theater um
Aufsichtsräte

geht weiter
NEOS empört über
Ausbootung Prieths,
FPÖ über BM Willi.

Innsbruck - Dass ÖVP, FI und FPÖ die Wiederbestellung des von den Grünen nominierten, aber nicht parteipolitisch aktiven
Kulturarbeiters David Prieth im Aufsichtsrat
des Tiroler Landestheaters verhindert haben, schlägt weiter hohe Wellen: „Man kann
sich da nur fremdschämen und entschuldigen“, meint der NEOS-Klubobmann im
Landtag, Dominik Oberhofer. Prieth erfülle alle Qualifikationen eines unabhängigen
Aufsichtsrats: Gerade dass er die Perspektive der freien Szene mitbringe, tue einer kulturellen „Hochinstanz“ gut. Oberhofer fordert von Kulturlandesrätin Beate Palfrader
(ÖVP), „auf ihre ‚Mannen‘ in Innsbruck einzuwirken und ihnen die Richtung aus dieser
Verirrung zu weisen“. Auch NEOS-GR Dagmar Klingler-Newesely zeigt sich „entsetzt“:
Die Entpolitisierung der Aufsichtsräte sei
dringend notwendig, man könne Entscheidungen über Aufsichtsratsposten „tatsächlich nicht mehr den Stadtsenatsparteien
überlassen. Die Machtspiele der destruktiven Mehrheit aus FI, ÖVP und FPÖ kennen
offenbar keine Grenzen.“

Die FPÖ greift indes BM Georg Willi (Grüne) an: Enthaltungen der anderen Stadtsenatsmitglieder zu einem Akt oder einer
Person nicht anzuerkennen, zeige „klar
das grüne Verständnis von Demokratie
und Rechtsstaat“, so Vize-BM Markus Lassenberger - ebenso, dass die FPÖ von Willi
„noch nie aufgefordert wurde, jemanden für
einen Aufsichtsrat zu nominieren“. Zudem
erzürnt die FPÖ, dass Willi nach den Enthaltungen bei der Nominierung (die laut Grünen der bisherigen Praxis zuwiderlaufen,
Anm.) von einem „Casus Belli“ (wörtlich:
kriegsauslösendes Ereignis) gesprochenha- |
be. Die „ewige Opferrolle“ stehe Willi nicht Alternativkulturexperte David Prieth wurde im
gut, schließt Lassenberger. (TT, md) Stadtsenat als Aufsichtsrat verhindert. — For: Rıta Falk

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