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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

Zu Gast im Tirol-Live-Studio: die grüne Wohnungssprecherin Renate Krammer-Stark und SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach.

„Druck auf den sozialen Wohnungsmarkt steigt“, Seite 23

Druck auf den sozialen
Wohnungsmarkt steigt

Die Überarbeitung der Vergabekriterien für Stadtwohnungen sorgt für
Zündstoff in Innsbruck. Verhandlungen sollen vor dem Sommer starten.

Von Denise Daum

Innsbruck - Teuerungswelle und hohe Inflation verschärfen die Situation am
oOhnedies schon angespannten Wohnungsmarkt in Innsbruck. Die Warteliste für
eine der 17.000 Stadtwohnungen ist lang —- und dürfte angesichts der aktuellen
Lage immer länger werden.
Bei Tirol Live diskutierten
d|e 0bl"rau des Innsbrucker

husses Renate Krammer- 9!a:k (Grüne)
und Ot Il reler
Benjamin Plach (SPÖ) mit
TT-Lokalchef Marco Witting
mögliche Auswege aus der
Wohnungsmisere. Das gesamte Gespräch ist wie immer auf /1.com nachzusehen
und -hören.

In einem sind sich Krammer-Stark und Plach einig:
Um Druck vom Markt zu
nehmen, müssen mehr Stadtwohnungen gebaut werden.
Krammer-Stark nennt Wien
als Vorbild: In der Landeshauptstadt könne 75 Prozent
der Wiener ein städtisches
Wohnungsangebot gemacht
werden. „Das würde ich mir
wünschen, aber das werden
wir in Innsbruck nicht so
schnell herbringen. 20.000
Wohnungen wären ein Ziel

‚ Es braucht im Sinne

der sozialen Durchmischung eine Öffnung
von Stadtwohnungen für
den Mittelstand.“
Benjamin Plach

{(SPO-
(SP

für die nächsten zehn Jahren“, sagt Krammer-Stark.

Für den SPÖ-Stadtparteivorsitzenden Plach war der
Wien-Vergleich natürlich eine Steilvorlage. „Jahrzehntelange sozialdemokratische
Wohnbaupolitik macht sich
da bezahlt.“ Der Ausbau des
Angebots sei ganz klar der
Schlüssel, um die Preise am
privaten Markt in den Griff
zu bekommen. Das bedeute aber nicht, jede noch freie
Fläche in Innsbruck zu verbauen, betont Plach. Stattdessen müsse den privaten
Bauträgern ein Riegel vorgeschoben werden.

Die SPO will trotz der aktuell bereits 2000 vorgemerkten
Personen die Wohnungswerberliste für den Mittelstand
öffnen. Der Berechtigtenkreis müsse erweitert werden
— auch im Sinne der sozialen
Durchmischung, betont Benjamin Plach. Für ihn ist nicht
gerechtfertigt, dass eine Alleinerzieherin mit einem Ein-

‚ Wenn ich die Liste
aufmache, dann
habe ich mehr BewerberInnen und verlängere

die Wartezeit.“
Renate Krammer-Stark
(Grüne Wohnungssprecherin)

kommen von 1500 Euro sich
erst ab einer Wohnbelastung
von 600 Euro für eine Stadtwohnung vormerken lassen
könne. Dass die Wohnungswerberliste dadurch länger
wird, ist für Plach kein Gegenargument. „Wir müssen uns
dem Problem stellen.“ Sozial
sehr brenzlige Fälle müssten
aber natürlich immer bevorzugt werden, stellt er klar.

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SENDUNG

Seite 6 von 13

Für Krammer-Stark sind
dn: "crgabn:knlun.n ein Obdas
gv:scllallen wun.lc: um all jene zuerst mit Wohnraum zu
versorgen, die den größten
Bedarf haben. „Wenn ich die
Liste aufmache, dann habe
ich mehr BewerberInnen und
verlängere die Wartezeit.“

Bereits vor zwei Jahren hat
die Stadtpolitik angekündigt, die Vergabekriterien zu
überarbeiten. Passiert ist bislang nichts. Das sei vor allem
Corona geschuldet, erklärt
Krammer-Stark. Schwieriger
macht das Ganze natürlich
auch der Umstand, dass es
die Koalition nicht mehr gibt,
die sich vor zwei Jahren darauf verständigt hat, die Kriterien zu überarbeiten. Nun
soll aber etwas weitergehen,
die erste Diskussionrunde
soll noch vor dem Sommer
stattfinden. „Es sind dringliche Themen, die wir diskutieren müssen“, sagt Krammer-
Stark.

Er habe Vorschläge auf
den Tisch gelegt und ständig urgiert, dass es weitergeht, betont Plach. Er hofft,
dass die Forderung der SPO,
die Stadtwohnungen für den
Mittelstand zu öffnen, den
Startschuss für ernsthafte
Verhandlungen darstellt.

Foto: Bönm