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Jahr: 2022

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- S.13

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Kurier

„Kindergarten-Krise führt zu Aufschrei in Salzburg und Tirol“, Seite 21

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„ wie hier

im Bild - das ist weit weg von der

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Kindergarten-Krise führt zu
Aufschrei in Salzburg und Tirol

Personalnot. Forderungskatalog aus zwei Bundesländern geht an den Bund

VON SABINE SALZMANN

Der Kindergarten Riedenburg in der Stadt Salzburg
zählt zu den Vorzeige-Einrichtungen: Helle, neue
Räumlichkeiten, Platz für
Bewegung. Alles ist top ausgestattet. „Aber Räume sind
uns zu $:‚;f Es fehlt massiv
an Pe: “, schlägt Vizebürgermeister Bernhard
Auinger (SPO) Alarm. Leiterin Eva Stiegler-Obermoser
kann sich als eine von wenigen glücklich schätzen, dass
bei ihr derzeit alle Stellen besetzt sind. Mit Herbst kommen weitere zehn Kinder mit
einer Pädagogin aus dem still
gelegten Kindergarten Griesgasse dazu.

Allein in den städtischen
Kindergärten fehlen mindestens 26 Pädagoginnen und
Päd. n (der Männeranteil ist mit sieben Prozent
noch immer gering). Kräfte

„Die Lage spitzt sich
Woche für Woche weiter
zu. Es ist höchste Zeit für

einen überparteilichen
Schulterschluss.“

Bernhard Auinger
Vizebürgermeister Salzburg

für Leitungsfunktionen sind
besonders schwer zu finden,
wie Kindergarten-Referatsleiterin Monika Baumann
berichtet. In den Ballungsräumen ist es auch schwierig, Tagesrandzeiten — drei
Kindergärten haben in Salzburg bis 20 Uhr geöffnet —
abzudecken. Die „Generation Teilzeit“ ist auch im Kindergarten spürbar: Immer
mehr Pädagogen wollen weniger als 40 Stunden leisten.

Ahnliche Sorgen plagt
die Stadt Innsbruck: Stadträtin Elisabeth Mayr (SPO)

fordert bundesweit einheitliche Regelungen für Bezahlung, Weiterbildungen, Personalschlüssel und Gruppengröße. In der Elementarpädagogik würden neun unterschiedliche Landesgesetze
zu einer ungünstigen Verteilung von Kompetenzen führen, kritisiert auch Salzburgs
Vizebürgermeister Auinger.
Eltern, die auf einen
Betreuungsplatz in der Stadt
hoffen, müssen jetzt vermehrt mit Absagen rechnen.
Von 1.240 angemeldeten
Kindern können im Herbst
rund 400 nicht aufgenommen werden. Gesichert sind
Plätze für alle jene, wo Mutter und Vater berufstätig
sind.
Kindergarten-Petition
Gemeinsam übermitteln die
beiden Bundesländer in
einer Petition dem Bund jetzt
Lösungsvorschläge. Zentra-

Seite 13 von 20

ler Punkt ist die Forderung
nach mehr Ausbildungsplätzen. „Es muss verschiedene
Zugänge geben“, so Auinger
und Mayr. Die Hürde, dass
ein späterer Einstieg in ein
Kolleg für Kindergartenpädagogik derzeit nur mit Matura möglich ist, soll fallen.

Die beiden Sozialdemokraten fordern eine neue Ausbildungsvariante für Interessierte mit Berufsausbildung
aus einem anderen Bereich
und pädagogischer Praxiserfahrung. Auch zusätzliche
Fördermöglichkeiten für
Berufsumsteiger sollen angedacht werden. Bei den Schulen für Kindergartenpädagogik brauche es dringend einen
bundesweiten Ausbau.

Die beiden Politiker wollen ihre Forderungen jetzt
breit streuen und hoffen,
dass sich in ganz Österreich
möglichst viele Städte und
Gemeinden anschließen.