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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Die Innsbrucker Rossau soll fit für die Zukunft werden“, Seite 19

Die Innsbrucker Rossau soll
fit für die Zukunft werden

Wie kann man das Gebiet verdichten? Und wie schnell und besser an die
Öffis anbinden? Diese Fragen soll ein Entwicklungsprozess klären.

Von Marco Witting

Innsbruck — Fit wollen und
sollen ja alle werden. Fit für die
Herausforderungen der Zukunft. Fit für den beinharten
Wettbewerb am Weltmarkt.
Ganz so schlecht sind die Fitnesswerte der Innsbrucker
Rossau auf den ersten Blick
gar nicht. 10.000 Menschen
arbeiten hier — 37 Prozent davon aus Innsbruck. Mit 800
Betriebs-, Geschäfts- und Produktionsräumen ist Westösterreichs größte Gewerbezone
damit für 15 Millionen Euro
Kommunalsteuer in der Landeshauptstadt verantwortlich
— das ist wiederum ein Viertel des gesamten städtischen
Wirtschaftsaufkommens.
Doch die Rossau, ein seit den
60er-Jahren oft sehr zufällig
entwickeltes Gebiet, hat stellenweise auch enormen (Trainings-)Rückstand. Den will die
Stadt nun i mit Unternehmer wettmachen. Das
klingt nach einem langwierigen Prozess - dach es soll auch
schnelle Ergebnisse geben.
Den größten Aufholbedarf
hat die Rossau beim Verkehr.
Das gilt für die Öffi-Anbindung
Und wer bei der Präsentation
des Prozesses für die Weiterentwicklung gestern den anwesenden Unternehmerm so
zuhörte, dem wurde klar: Ohne Auto tun sich Beschäftigte
tagtäglich schwer, in die Arbeit
zu kommen. Und ohne bessere Öffi-Anbindung tun sich die
Betriebe künftig noch schwerer, Mitarbeiter zu bekommen.
„Ich habe es selber mehrfach
versucht, mit den Öffis von

Die Rossaw hat sich seit den 60em rasant entwickelt. Nun soll das Gewerbegebiet zulumftsfit werden. Weitere

Ausbaumöglichkeiten gjbt es übrigens noch hinter dem Dez.

Natters in die Rossau zu kommen. Wenn ich dafür dann 40
bis 60 Minuten brauche und
mit dem Auto nur zehn, dann
ist das eine eindeutige Sache”,
sagte Markus Dax, Geschäftsführer der Steka-Werke und
im Bezirksausschuss der Wirtschaftskammer.

Den Verkehr sieht auch Dieter Unterberger, Geschäftsführer der Unterberger-Gruppe,
als größte Herausforderung
der Zukunft an. Doch es seien auch Gesetze in der Raumplanung, die es den Betrieben
schwer machen würden, sich
und ihre Produktionsstätten
weiterzuentwickeln. Unterberger sieht Car-Sharing-Projekte als mögliche Modelle
der Zukunft. Es brauche aber,
und da waren sich die beiden
Wirtschaftstreibenden einig,

eine schnelle Öffi-Anbindung
an die Stadt — und diese müsse
rasch erfolgen.
Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer (FI) nahm
diesen Vorschlag gerne auf.
Die Entwicklung der Rossau sei
„notwendig” und angesichts
des rasanten Fortschreitens
des Stadtteils müsse man sich
an die stark veränderten Rahmenbedingungen anpassen.
Wie die Rossau in zehn Jahren
aussehen könnte? Oppitz-Plörer: „Ich stelle mir vor, dass wir
dann auf allen Dächem Photovoltaikanlagen haben können.
Es wird schnelle Bus- und
Radverbindungen geben. Gute Aufenthaltsmöglichkeiten
für die Mitarbeiter und eine
Parkraumbewirtschaftung.”
Gerade die fehlenden Gehsteige und Möglichkeiten, die

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Fotz Rudy De Moar

Mittagspausen zu verbringen,
seien etwas, das den Beschäftigten in der Rossau nicht gefalle. Gleichzeitig wird das Gebiet als Art Parkplatz für Autos
von Studenten, Betrieben und
Pendlern genutzt.

BM Georg Willi will den Bereich „aufwerten” und blickt
auch auf die Herausforderungen durch den Klimawandel. „Der Prozess könnte idealerweise auch die Betriebe
in der Rossau an einen Tisch
bringen.” Die Auftaktveranstaltung zu dem Prozess (moderiert von Daniela Allmeier/
Planungsbüro Raumposition)
findet am 29. Juni von 16 bis 19
Uhr im Mehrzwecksaal Olympisches Dort statt. Dort diskutieren Unternehmer, Arbeitnehmer und Stadtplanung
erstmals gemeinsam.