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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_06_22_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Konzept U-/S-Bahn hätte viel gekostet, aber auch gebracht‘“,
(Leserforum) Seite 7
Konzept U-/S-Bahn hätte viel
gekostet, aber auch gebracht
Thema: Verkehrspolitik Innsbruck.
s wird zunehmend beklagt, dass Radfahrern
in Innsbruck eigene Spuren
fehlen und es wegen der Straßenbahnschienen zu Unfällen
kommt. Ist vollkommen richtig. Wären unsere Stadt- und
auch Landespolitiker in den
letzten 20 bis 40 Jahren mutiger, innovativer, kreativer und
vorausschauender gewesen,
hätten wir jetzt kein Problem.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde ein ständiger Wechsel bei der Wahl der
öffentlichen Verkehrsmittel
vollzogen: von alter Haller
4er-Straßenbahn und alten
O-Bus-Linien (z.B. Linie A)
zu Dieselbussen, dann wieder
zu neuen O-Bus-Linien (O, R)
und wieder zu Dieselbussen.
Und schlussendlich zu einer
„Regionalbahn“, die ihren Namen nicht verdient, da es sich
um eine reine Straßenbahn
handelt. Das alles hat sehr viel
Geld gekostet bzw. kostet es
immer noch.
Warum war man nicht so
innovativ bzw. mutig und hat
in Innsbruck eine U-Bahn
gebaut? Gemeinsam in Verbindung mit einem S-Bahn-
Konzept zu den stark frequentierten Pendlergemeinden
(von Telfs bis Schwaz). Sicher
hätte das viel gekostet — das Argument mag stimmen —, aber
wenn man die bisherige Verkehrspolitik damit vergleicht,
dann ist das kostenmäßig gar
nicht so weit weg. Die Beförderung der Pendler wäre um einiges schneller und effektiver.
Und der tolle Nebeneffekt:
Es wären „oberirdisch“ in
Innsbruck schlagartig „Spuren“ (bzw. ganze Trassen) für
Radfahrer frei, zum Beispiel
Südring, Reichenauer Straße,
Schützenstraße, Amraser Stra-
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ße, Philippine-Welser-Straße und viele mehr. Anderen
würde man die Gefährlichkeit
nehmen (z.B. Anichstraße,
Kreuzung Universitätsbrücke
usw.). Man könnte „oberirdisch“ so viel gestalten, wenn
man sich getraut hätte, eine
U-Bahn zu bauen, anstatt aufwändig ein Straßenbahnnetz
durch die Stadt aufzuziehen.
Alternativ hätte man auch,
wie in Graz angedacht, zwei S-
Bahnen unterirdisch durch die
Stadt führen können.
Leider wurde alles von der
Politik, egal welcher Partei (alle waren mal in den diversen
Regierungen), komplett verschlafen. Ausbaden dürfen’s
wir Bürger. Jetzt ist leider
oberirdisch der Zug abgefahren bzw. kein Platz mehr und
alles wird noch enger.
Thomas Mair
6020 Innsbruck