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Jahr: 2025

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Bezirksblätter Innsbruck

„Barrierefreiheit ...oder auch nicht?“, Seite 4, 5

Barrierefreiheit!

Eine barrierefreie Praxis, die für viele beeinträchtigte Personen
nicht komplett barrierefrei erreichbar ist.

VON LUCIA KÖNIGER

Erschreckend ist das Innsbrucker Beispiel unter anderem, da
es in Tirol wohl kein Einzelfall
ist. Erst kürzlich konnte für die
Stadt Schwaz ein nüchternes Ergebnis eingefahren werden: Von
den 59 Arztpraxen in der Stadt
Schwaz sind nur 25 barrierefrei
erreichbar. Doch zurück zum
Fall im Fürstenweg. Dr. Engelhardt mietet im Fürstenweg in
Innsbruck komplett barrierefrei
ausgebaute Praxisräume, doch
für beeinträchtigte Personen ist
der Zugang zur Praxis trotzdem
erschwert. Der wortwörtliche
Stein des Anstoßes: Der Randstein zur Straße.

„Haus im Leben“

Dr. Engelhardts Arztpraxis befindet sich im sogenannten
„Haus im Leben“. Grundsätzlich
ein löbliches Konzept: „Privatsphäre genießen - Gemeinschaft
leben“ ist das Motto. Leistbares,
betreutes Wohnen und ein Zusammenleben in einer einzigartigen Form sollen ermöglicht
werden. Im Erdgeschoss findet
man eine Zahnarztpraxis, Physiotherapie, eine Kinderkrippe
und unter anderem die Praxis
von Dr. Engelhardt.

Perfekte Barrierefreiheit (?)

Die gemieteten Räumlichkeiten wurden mit allen barrierefreien Bedingungen ausgestattet, wie Dr. Engelhardt beim
MeinBezirk-Lokalaugenschein
veranschaulicht. Glastüren haben einen vorgeschriebenen
Anlaufschutz, die Türen selbst
einen Einklemmschutz und alle
Räume und Gänge sind_ roll-

stuhlgerecht abgemessen. Für
sehbeeinträchtigte _Personen
führt außen ein taktiles Bodenleitsystem vor die Türschwelle
der Praxis. Also perfekte Barrierefreiheit!(?)

(Rand-)Stein des Anstoßes

Als Dr. Engelhardt angeboten
wurde, die Praxisräume im
Fürstenweg zu mieten, war sie
laut eigenen Aussagen der Meinung, dass dies selbstverständlich mit einer Rettungszufahrt
oder einer Taxizufahrt einhergehen würde. Unter den tausenden Patienten gibt es einige Personen, die auf einen schnellen
und kurzen Zugang zur Praxis
angewiesen sind. Zur Nachfrage
beim zuständigen Architekten
Gsottbauer gab es folgende Antwort:

„In der Phase der Projekterrichtung wurden zwar Sonderwünsche von der Mieterin Frau Dr.
Engelhardt über den Bauträger |

.„.oder auch nicht?

an uns weitergeleitet, doch keine, die eine Rettungszufahrt
zum Inhalt hatten.“

Die Situation ist absurd, bedenkt
man, dass sich das „Haus im Leben“ als ein soziales Konzept
versteht, die Praxisräume Vvorbildlich ausgestattet sind, der
Zugang für beeinträchtigte Personen sich aber derart schwer
gestaltet. Die Politik ist schon
länger informiert. Immer wieder gab es Versuche in Richtung
einer Randsteinabsenkung, was
für sich bereits enorm hilfreich
wäre, so Dr. Engelhardt. Autos
könnten zumindest kurz in die
Einfahrt fahren, um Patientinnen und Patienten direkt vor
der Praxis „abzusetzen“, ohne
dass es sich am gesamten Fürstenweg staut.

FPÖ-Antrag im Stadtsenat

Der Ärztin selbst fehlte irgendwann die Kraft und die Zeit, gegen (bürokratische) Windmüh-

Der hohe Randstein direkt vor der
Praxis.

Foto: Königer

len zu kämpfen, sosehr sie die
Situation für ihre Patientinnen
und Patienten auch verbessern
möchte. FPÖ-Gemeinderätin
Marlene Trinkl bringt am 27.
Februar einen Antrag für eine
Randsteinabschrägung im Gemeinderat ein. _MeinBezirk
bleibt dran, ob sich diesmal eine
Lösung für alle Parteien finden
wird.

Ein taktiles Bodenleitsystem führt
zur Arztpraxis.

Foto: Königer

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