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Kurier

„Über 2.200 Wohnungen stehen leer“, Seite 19

Über 2.200 Wohnung stehen leer

Innsbruck. In der Stadt wird das Leerstandsmonitoring stetig ausgebaut. In 8,6 Prozent der
überwachten Objekte war zumindest ein halbes Jahr kein Wohnsitz gemeldet

VON CHRISTIAN WILLIM

Im Tiroler Landtag flogen am
Donnerstag bei einer Aktuellen Stunde der Liste Fritz
zum „Ausverkauf der Heimat“ die Beispiele für überteuerte Miet- und Kaufimmobilien sowie Grundstücke
nur so durch den Raum.

Nur zwei: Markus Sint
(Liste Fritz) nannte 20.000

jekt im Tiroler Oberland.

800 Euro Kaltmiete für
eine 35-Quadratmeter-Wohnung in Innsbruck sind für
SPOÖ-Chef Georg Dornauer
ein Beleg dafür, dass die
Wohnpreise „für einen normalen Arbeitnehmer nicht
mehr leistbar sind“.

Der Kaufhunger einer betuchten Klientel, vornehmlich
aus dem Ausland, der es nach
Freizeitwohnsitzen oder Anle-

BRASIL2ZAS TOCKPHOTO

M

gerwohnungen dürstet, treibt
seit Jahren die Preise in die
Höhe. Und dann kommen
noch Projekte wie Chaletdörfer und ähnliches in Tourismusgemeinden dazu, für die
Grund und Boden teuer gekauft und versiegelt wird.
Die schwarz-grüne Landesregierung hat in den vergangenen Jahren zwar immer wieder Gegenmaßnahmen beschlossen, die allerdings keine nachhaltige Wir-

Wer lieber nicht vermietet, muss künftig kräftig zahlen

kung erzielt haben. Am
Mittwoch kam die Leerstandsabgabe dazu, die sich
nach der Wohnungsgröße
bemisst. In besonders betroffenen Gemeinden werden
bei 90 bis 150 Quadratmeter,
die über ein halbes Jahr leer
stehen, bis zu 200 Euro pro
Monat an Abgaben fällig.

Um die einheben zu können, müssen die Gemeinden
erst einmal den Leerstand
ausfindig machen. In Inns-

Seite 6 von 15

bruck wird daran seit über
zwei Jahren gearbeitet. Das
Gebäude- unäe Wohnregister
(GWR) wird dafür Immobilie
für Immobilie um Datenfehler bereinigt. „Von falsch eingetragenen Adressen bis zu
falschen Angaben zu den
Wohneinheiten in einem Gebäude kommt alles vor“, erklärt GWR-Referatsleiter
Manfred Hirsch. Fast 40 Prozent des Innsbrucker Wohnungsbestandes sind inzwischen derart korrigiert.

Neuer Zwischenstand

Am Donnerstag teilte die
Stadt Innsbruck den neuesten Stand der Erhebungen
mit. Mit Stichtag 1. Juli befinden sich rund 26.000
Wohnungen von insgesamt
rund 78.000 in Innsbruck
seit einem halben Jahr oder
länger im Monitoring.

Von den überwachten

Objekten gab es bei 2.225
keine Wohnsitzmeldung. Das
entspricht einem Leerstand
von 8,6 Prozent der untersuchten Wohnungen.

Die Quote ist in etwa
gleich hoch wie beim letzten
Zwischenbericht im November 2021, als sich erst 19.368
Wohnungen im Langzeitmonitoring befanden und 1.717
davon als Leerstand identifiziert wurden, der mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes
2023 abgabepflichtig wird.

Alle Tiroler Gemeinden
sind zur Einhebung verpflichtet. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
sieht die Stadt gerüstet. Mit
dem Gebäude- und Wohnregister „haben wir auch das
geeignete Datenmaterial, auf
das wir bei der Umsetzung
der vom Land beschlossenen
Leerstandsabgabe zurückgreifen können“, sagt er.