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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Massive Vorwürfe an die Austro Control“, Seite 4

Massive Vorwürfe an
die Austro Control

Wegen geplanter Schließung des Flugwetterdiensts am
Flughafen Innsbruck spricht Betriebsrat von Postenschacher. Die Austro Control weist das strikt zurück.

Von Peter Nindler

Innsbruck, Wien — Hinter den
Kulissen rumort es. Bekanntlich will die Austro Control,
die in Österreich für die Flugsicherung zuständig ist, die
Flugmeteorologie für ganz
Österreich spätestens ab 2024
in Wien zentralisieren. Sechs
Stellen werden am Flughafen
Innsbruck gestrichen, dafür
wurde das Projekt „Polaris“
entwickelt. Gewerkschaft und
Arbeiterkammer protestieren,
der Tiroler ÖVP-Nationalrat
Hermann Gahr hat dazu eine
parlamentarische Petition gestartet. Doch möglicherweise
kommt Bewegung in die Gespräche, nicht alles soll bei der
Austro Control rundlaufen.

Verantwortlich dafür ist eine
Stellungnahme des Zentralbetriebsrats der Austro Control,
die der 7T vorliegt. Sie enthält eine lange Mängelliste.
„Polaris ist in der vorliegenden Form ungeeignet, um den
Flugwetterdienst auf nachhaltige Beine zu stellen. Qualität
und Serviceleistungen werden
damit auf ein Minimum reduziert. Dies führt zu negativen
Auswirkungen in wirtschaftlicher und ökologischer Sicht
bei allen Stakeholdern, wie
z.B. Flughäfen oder Airlines“,
heißt es. Darüber hinaus seien mehr Verspätungen, mehr
Durchstartmanöver, mehr
Warteschleifen, mehr Ausweichlandungen und daher
auch mehr CO,-Emissionen
zu befürchten.

Dann kommt noch ganz
starker Tobak: Den Verantwortlichen der Austro Control
wird vom Betriebsrat schließ-

lich Postenschacher vorgeworfen. Polaris wäre nämlich
von einem kleinen Mitarbeiterkreis entwickelt, die Mitwirkung namhafter ACG-
MET-Experten offensichtlich
bewusst versagt worden. Und
wortwörtlich: „Auf der einen
Seite sieht Polaris drastische
Einschnitte beim operationel-

‚ Diese Fälle von
Postenschacher
in der Austro Control

werden noch gesondert
zu behandeln sein.“

Zentralbetriebsrat

len Personal vor, andererseits
wird die Verwaltungsstruktur
mit künftig 13 verschiedenen
Planstellen neu geordnet und
vergrößert. Führungspositionen werden nicht im selben
Verhältnis reduziert. Thema
Postenvergabe: Es liegen Informationen vor, dass für einige
der neu- bzw. nachzubesetzenden Stellen bereits Mitarbeiter fix vorgesehen sind und
keine Ausschreibungen und

Abflug nach Wien: Der Flugwetterdienst soll von Innsbruck nach Wien verlagert werden, sechs Mitarbeiter bangen um ihren Job.

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Bewerbungsrunden durchgeführt werden. Diese Fälle von
Postenschacher innerhalb der
Austro Control werden noch
gesondert zu behandeln sein.“

Gegenüber der TT weist die
Austro Control diese Vorwürfe entschieden zurück. „Mit
dem Projekt Polaris setzt Austro Control einen entscheidenden Schritt zur Modernisierung der Flugmeteorologie
in Österreich im Sinne der
weiteren Erhöhung der Sicherheit der Luftfahrt und
entlang internationaler Standards mit den modernsten
verfügbaren Technologien,
die im Rahmen des Projekts
beschafft und zum Einsatz
gebracht werden.“ Das Ausmaß der für Verwaltungsaufgaben vorgesehenen Ressourcen werde in Summe deutlich
verkleinert, die Anzahl der
Führungspositionen sogar
überproportional stark. „Die
künftige Besetzung von Stellen erfolgt transparent und
mit den bestgeeigneten Kandidaten“, so die Austro Control abschließend.

FoR Falk