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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Aufregung um angebliches Bauprojekt am Vögelebichl“, Seite 24

Aufregung um angebliches
Bauprojekt am Vögelebichl

Spekulationen über ein Studierendenwohnheim auf einem unbebauten
Grundstück in Flughafennähe sorgen in Innsbruck für Wirbel.

Von Johanna Muro

Innsbruck — Studierendenheim, Hotel oder doch ein
Busparkplatz? Die Gerüchteküche über eine mögliche
Bebauung einer Freifläche
am Vögelebichl! brodelt. Angeheizt hat die Debatte ein
Instagram-Beitrag der Studierendenfraktion Aktionsgemeinschaft (AG) Innsbruck.
Demnach plane ein „internationaler Investor” ein Wohnheim mit 680 Betten — der
Bürgermeister verhindere das
aber, weil er angeblich das
Grundstück nordöstlich des
Flughafens touristisch nutzen wolle.

Julius Timmermann, Referent für Heime und Wohnen
der AG, beruft sich auf „hochrangige Vertreter im Gemeinderat”. Er erklärt, es sei schon
länger die Rede davon, das
Gebiet am Vögelebichl touristisch zu nutzen. Es gebe nun
jedoch einen Projektanten,
der dort ein Studierendenwohnheim mit über 600 Betten bauen wolle.

Timmermann fordert Unterstützung der Stadt für dieses Vorhaben. Den Bedarf
nach einem Wohnheim sieht
er jedenfalls gegeben — auch
wenn in einer im Jahr 2019
veröffentlichten Studie nur
vier Prozent der befragten
Studierenden angaben, dass
sie gerne in einem Wohnheim
leben möchten. „Die bestehenden Wohnheime kommen für viele nicht in Frage,
weil sie veraltet und unattraktiv sind”, sagt Timmermann
dazu.

Auch Vizebürgermeister
Markus Lassenberger (FPOÖ)

Iinmerhalb der Augsicherbeitszone In Innsbruck geiten für Bauprojekte Sonderregein.

bestätigt die Pläne des Projektanten: Lassenberger sieht
ein Wohnheim am Vögelebichl! als große Chance, um
den städtischen Wohnungsmarkt zu entlasten. Es gebe bereits eine Studie zum
geplanten Wohnheim: „Der
Projektant ist Ende letzten
Jahres mit diesem Vorhaben
auf den Bürgermeister zugekommen, wurde jedoch abgewiesen”, so Lassenberger.
Er vermutet dahinter die anfängliche Planung eines Busparkplatzes - diese sei jedoch
inzwischen wieder verworfen
worden. Pläne zu einer touristischen Nutzung des Gebiets sind ihm nicht bekannt.

Lassenberger zufolge soll
nun ein Antrag auf Umwidmung sowie eine Änderung
des öÖrtlichen Raumordnungskonzepts eingereicht
werden. Die Fläche ist bislang
für gewerbliche Nutzung gewidmet. „Das Projekt hat nur
das Amt abgelehnt. Politische
Entscheidung ist noch keine
gefallen”, betont der Freiheitliche.

Bürgermeister Georg Willi
(Grüne) stellt zunächst klar,
dass der Stadtplanung keine
konkreten Projekte für besagte Freifläche am Vögelebichl
vorliegen. Willi verweist zudem auf die Flugsicherheitszone, die eine umfassen-

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de Bebauung grundsätzlich
schwierig macht. „Die Stadtplanung geht davon aus, dass
das studentische Wohnen
dort nicht umgesetzt werden kann. Die oberste Zivilluftfahrtbehörde ist sehr restriktiv und eine endgültige
Prüfung wäre nur bei Vorlage
eines ganz konkreten Projekts
ich.”

Im Widerspruch dazu stehen die Aussagen von Julius
Timmermann und Markus
Lassenberger, die auf eine
vom Projektanten veranlasste Studie verweisen: Eine
stufenweise Bebauung des
Grundstücks sall die Flugsicherheitszone wahren.