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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„‚Perspektive für unsere Athleten macht mich traurig‘“, Seite 26

„Perspektive für unsere

Athleten macht mich traurig“

In Tirol mangelt es an Trainingsmöglichkeiten für Schwimmsportler.
Triathlon-Trainerin und Spitzensportlerin Eva Maria Dollinger schlägt Alarm.

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rol blickt auf eine lange
Schwimmtradition zurück
und muss sich bei Bewerben
quer durch die feuchten Disziplinen nicht verstecken.
Doch das Schwimmbadsterben der vergangenen Jahre
setzt den Vereinen mehr und
mehr zu. Im August wurde
die Debatte um fehlende Trainingsmöglichkeiten durch die
Schließung des Wörgler Wave
neu angeheizt. „Wir können
den Anforderungen nicht gerecht werden. Wir brauchen
dringend Wasserflächen und
ein Sportbecken im Unterland“, bringt es Eva Maria
Dollinger bei „Tirol Live“ im
Gespräch mit Jasmine Hrdina
auf den Punkt. Die Angather
Spitzensportlerin nahm als
Triathletin zweimal an den
Olympischen Spielen teil,
wurde mehrfache Staatsmeisterin und betreut nun Nachwuchstalente beim Tri Team
TS Wörgl. Politiker hätten
Unterstützung zugesagt und
„schöne Worte gesprochen.
Jetzt geht es darum, diese umzusetzen.“

Auch Dollingers Karriere
— damals trug sie noch ihren
ledigen Namen Bramböck —
wurde im Wave vorangetrieben. Das einzige ganzjährig
zum Trainieren geeignete
25-Meter-Becken im Unterland ist mit dessen Aus Geschichte. Mit den Kleinsten
weiche der Verein auf das
Innsola im bayerischen Kiefersfelden aus. Die Jugendlichen müssten ins Atoll an den
Achensee pilgern. Doch die
Bahnen dort sind gut gebucht,
neben den Triathleten suchen
zahlreiche andere Vereine
— vom Babyschwimmen bis
Seniorenturnen — nach Alternativen. „Wir können nur ein

Im „Tirol Live“-Gespräch mit TT-Redakteurin Jasmine Hrdina spricht Olympiateilnehmerin Eva Maria Dollinger
(r.) über die prekäre Lage, in der sich der Schwimmsport in Tirol befindet.

Training pro Woche anbieten“, erklärt Dollinger, früher
seien es drei bis vier Einheiten gewesen. Für den Leistungssport brauche es vier bis
sechs Wassereinheiten pro
Woche. „Uns sind auch bereits Jugendliche abhandengekommen. Sie haben ganz
aufgehört oder den Verein
gewechselt, zum Beispiel ins
Leistungszentrum in Innsbruck. Man kann sich vorstellen, was für einen Aufwand
das für einen Schüler aus dem
Unterland bedeutet.“
Während die Jungsportler
im Wave mit Öffis oder dem
Rad anreisen konnten, seien
sie nun aufgrund der Lage des
Atolls auf ein Elterntaxi angewiesen. „Meistens arbeiten
die aber selbst, also müssen

die Großeltern fahren.“ Sofern diese zur Verfügung stehen.

Unter den 70 Kindern, die
allein beim Tri TS Team Wörgl

TirolerwTageszeitung

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trainieren, seien einige „Rohdiamanten“. Dollinger: „Es
macht mich wahnsinnig traurig, wie die Perspektive für
unsere Athletinnen und Athleten aussieht.“

Dass neben Innsbruck auch
in Langkampfen und Wörgl
über ein Regionalbad mit
Sportbecken diskutiert wird,
begrüßt Dollinger als „Jahrhundertchance“, die man
nutzen sollte. „Es ist egal,
wo es steht. Aber das Land
braucht einen Gesamtplan für
Tirol.“ Viele Leistungssportler
würden in Tirol „aus ihren
Vereinen herauswachsen und
das Bundesland wechseln“.

Man werde weiterhin „alles
versuchen, zu kompensieren
und unsere Rohdiamanten
nach vorne zu bringen“. (jazz)

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