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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Wahl 2014: Willi rechnet mit Machtverschiebung“, Seite 19

Wahl 2024: Willi rechnet
mit Machtverschiebung

Innsbrucks Bürgermeister blickt zuversichtlich in seine politische Zukunft
und geht von einem Ende der „rechtskonservativen Mehrheit“ aus.

Von Denise Daum

Innsbruck — Seit 50 Monaten
ist Georg Willi Bürgermeister
von Innsbruck. Und ja, er hat
sich dieses Amt leichter vorgestellt. Das gibt er im Tirol-
Live-Interview mit TT-Lokalressortchef Marco Witting
unumwunden zu. Dafür sei
er nun äußerst krisenerprobt:
Von der Covid- über die Klima- zur Energiekrise gehen
einem Politiker dieser Tage
die Herausforderungen nicht
aus. „Ich will zeigen, dass wir
da gut herauskommen”, sagt
der grüne Bürgermeister. Ein
Vorhaben, das für ihn auf längere Zeit angelegt ist. Georg
Wili bekräftigt nämlich, dass
er bei der kommenden Wahl
erneut antreten wird.

Mit vorgezogenen Wahlen
rechnet Willi nicht, sehr wohl
aber mit einer Machtverschiebung nach dem Regeltermin im Jahr 2024. Durch
neue Mehrheitsverhältnisse
werde er mehr Tempo bei der
Umsetzung von Projekten
gegen die Klimakrise machen
können, ist er überzeugt. Willi möchte Innsbruck dann
„völlig umbauen. Von einer

Iinnsbrucks Bürgermeister Georg Willi sprach im Tirol Live Studio mit TT-Lokalressortleiter Marco Witting über den
heißen Sommer - sowohl was das Kilma betrifft als auch die politische Lage.

autozentrierten, fossil-energiebetriebenen Stadt hin zu
einer nachhaltig gebauten
Stadt mit mehr Grün und Aufenthaltsqualität”, erklärt Willi. Derzeit werde er von der
„rechtskonservativen Mehrheit” — wie er die Allianz aus
Für Innsbruck, ÖVP und FPÖ
mit Unterstützung von Liste Fritz und/oder Gerechtem
Innsbruck nennt — niedergestimmt. Mit den „Bremsern”
sei keine Zukunft zu machen,
sagt Willi. Die Bevölkerung
habe das schon erkannt bzw.
werde bis zur Wahl noch
draufkommen und sich an
der Wahlume auch dementsprechend verhalten.

Einen Grund, um sich
selbst zu hinterfragen, sieht
Georg Willi nicht. „Sie leisten

keinen fachlich begründeten
Widerstand, sondern wollen
nur mir eins auswischen"“, ist
der Bürgermeister überzeugt.

Der kürzlich nach einem
mehrheitlich gefassten Gemeinderatsbeschluss ausgerufene Wohnungsnotstand
sei nur auf den ersten Blick
ein PR-Gag. Auf den zweiten
Blick entstehe dadurch eine
andere Stimmung für Maßnahmen gegen die hohen
Preise am Immobilienmarkt.
Das beste Mittel sieht Willi im
kommunalen Wohnbau. Derzeit hat die Stadt das Vergaberecht für 17.000 Wohnungen
bei etwa 77.000 Haushalten.
Neben den großen Entwicklungsgebieten Pradl Süd und
den Harterhofgründen in
Kranebitten brauche es mehr

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Fotx Mal

Flächen für den kommunalen
Wohnbau.

Dass es im Rathaus immer
wieder rumort und eine gewisse Unruhe innerhalb der
Belegschaft herrscht, führt
Willi nicht auf sich als Bürgermeister zurück. Der Betrieb
mit rund 1700 Bediensteten
befinde sich im Wandel und
öffne sich. In seinen Augen
gibt es aus den Reihen der
Mitarbeiter zwei wesentliche
Probleme: Der Gemeinderat
habe zum einen zu wenig Vertrauen in die Ämter und rede
bei Fachfragen zu viel mit.
Zum anderen sei der Unmut
groß über die „Unmengen”
an Anfragen. Deren Beantwortung verschlinge endlos
viel Zeit, die woanders fehle,
klagt der Bürgermeister.