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Tiroler Tageszeitung

TirolersTageszeitung

„Kulturdenkmäler könnten schon bald dunkel bleiben“, Seite 4
27.7.2022

Heil erleuchtet präsentiert sich in der Nacht die Festung Kufstein als weithin sichtbares Wahrzeichen der Bezirkshauptstadt.

Kulturdenkmäler könnten
schon bald dunkel bleiben

Wegen der Energiekrise wird in einigen Tiroler Städten diskutiert, die
nächtliche Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten abzuschalten.

Arcwviaez Oar

Von Raul Schramek

Innsbruck — Weithin sichtbar
thront die Bergisel-Schanze
über Innsbruck. Und jede
Nacht wird sie hell erleuchtet. Zweifellos ein Blickfang.
Gleichzeitig ruft die Politik
private Haushalte angesichts
der anrollenden Energiekrise
zum Stromsparen auf. Warum werden in dieser Situation
zahlreiche Sehenswürdigkeiten trotzdem die ganze Nacht
über beleuchtet? Mit dieser
Frage haben sich Leser zuletzt
an die 7T gewandt. Und in
Niederösterreich nimmt diese
Diskussion bereits Fahrt auf,
der dortige LH-Vize Stephan
Pernkopf (ÖVP) hat dort eine
„Licht-Sperrstunde” für öffentliche Gebäude angeregt.
In Innsbruck sieht Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
bei der Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten nur geringe Einsparmöglichkeiten.
„Da muss man sich fragen, ob
sich das wirklich lohnt.“ Immerhin ziehe Innsbruck viele
Touristen an, die angestrahlten Denkmäler würden die
Stadt auch nachts repräsentieren. Außerdem spare man
bereits jetzt viel Energie, da
die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt sei.
Gleiches gelte für die Weihnachtsbeleuchtung. Auch
für die öffentliche Sicherheit
hält Willi ein Grundmaß an
Helligkeit für wichtig. „Manche Menschen fühlen sich in
der nächtlichen Stadt wohler, wenn einige Schaufenster
und Parkplätze beleuchtet

Je nach Energie-Situation können sich Bürgermeister im heurigen Winter
einen Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung vorstellen. assatse Trra Döhe

sind.” Aber für den Innsbrucker Stadtchef ist klar: „Wenn
es hart auf hart kommt, darf es
keine Tabus geben und man
Wenn es hart auf

” hart kommt, muss
man über alle Einsparmöglichkeiten reden
können.“

Georg Wali

(Bürgermetster Innsbruck)

muss über alle Einsparmöglichkeiten reden können.“
Diesen Punkt sehe er aber
noch nicht erreicht.

Eine bekannte Sehenswürdigkeit im Oberland ist

Schloss Landeck, das auf einer
Kuppe südlich der Bezirkshauptstadt liegt. In der Nacht
wird auch dieses Kulturdenkmal angeleuchtet. „Im Vergleich zu großen Energiefressern ist der Stromverbrauch
marginal“, sagt Bürgermeister Herbert Mayer. Trotzdem
möchte er mit gutem Beispiel
vorangehen und kündigt eine Evaluierung der nächtlichen Schlossbeleuchtung
an. Auch ein Verzicht auf die
Weihnachtsbeleuchtung sei
eine Option. Das möchte der
Stadtchef im Winter je nach
tatsächlicher Lage in Absprache mit der Kaufmannschaft
entscheiden. „Grundsätzlich

ist es in der Nacht im Stadtzentrum bereits jetzt recht
dunkel”, erklärt Mayer. Zahlreiche Schaufensterbeleuchtungen würden schon jetzt
ausgeschaltet.

Ein Wahrzeichen Kufsteins
ist seine Festung. In der
Nacht wird sie mit Lichtern
angestrahlt. Bürgermeister
Martin Krumschnabel (Parteifreie) will dort aber auf
LED-Beleuchtung umstellen.
„Aufgrund der starken Stromeinsparung durch den Wechsel auf LED erscheint mir eine Beleuchtung vertretbar”,
erklärt er. Beschlossen wurde die Umstellung bereits im
Juni-Gemeinderat, die Umsetzung ist für nächstes Jahr
geplant. Bis dahin kann sich
Krumschnabel aber vorstellen, ab Mitternacht das Licht
abzudrehen. Auch ein Aus für
die Weihnachtsbeleuchtung
sei für ihn denkbar, Teilweise ersetze diese aber die Straßenbeleuchtung. „In diesen
Bereichen können wir aus
Sicherheitsgründen natürlich
nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten”, betont Krumschnabel.

Und was sagt Tirols Landesregierung dazu? Der zuständige Landesrat Josef Geisler
(OVP) bleibt auf Nachfrage
vage: „In Anbetracht der aktuellen Teuerungen ist es gerechtfertigt, verschiedenste
Varianten des Energiesparens
zu diskutieren.” Hinsichtlich
der Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten verweist er aber
auf die Zuständigkeit der Eigentümer.

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