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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Tunnel für Innsbruck West soll geprüft werden“, Seite 22

Tunnel für Innsbruck West
soll geprüft werden

In die Debatte um den Lärmschutz für Sieglanger-Mentlberg kommt
Bewegung: Eine Studie soll Vor- und Nachteile dreier Varianten darlegen.

Von Denise Daum

Innsbruck — Nicht nur im
Wipptal wünscht sich ein
Bürgermeister, die Autobahn
im Berg verschwinden zu lassen. Im „Tirol Live“-Interview
(noch immer nachzusehen
auf wivw.tt.com) fordert FI-
Klubobmann Lucas Krackl
eine Einhausung der Autobahn im Westen der Stadt.
Für Bürgermeister Georg
Willi (Grüne) ist die Position
„ganz nett. Aber besser wäre,
die Autobahn in den Berg zu
verlegen.”

Geht es nach Willi, soll
der Tunnel von der Ausfahrt
Innsbruck West bis zum
Zieglstadl bei Völs reichen.
Mit der Asfinag habe man
bereits verhandelt, dass eine
Studie ausgeschrieben werden soll. Neben dem Tunnel
sollen weitere Varianten zum
Lärmschutz für den Westen
und speziell für den Stadtteil
Sieglanger-Mentlberg analysiert werden.

Für Willi ist eine Einhausung keine gute Option. „In
Amras befindet sich die Einhausung nah am Hang. Im
Westen würde sie frei ste-

hen und das Landschaftsbild sehr stören”, sagt Wili.
Eine riesige Mauer, die sich
über mehrere Kilometer
zieht, wäre einfach nur „total
schiarch”. Die Autobahn abzusenken und dann einzuhausen, sei wohl wegen der
Nähe zum Inn problematisch.
Also bleibt für den Innsbrucker Bürgermeister nur der
Tunnel, wohl wissend, dass
dies die kostenintensivste
Lösung ist. Aber man müsse
langfristig denken. „Damit
wäre nicht nur der Lärm weg,
sondern wir würden auch
schöne Flächen entlang des
Inn gewinnen“, zeigt Willi
auf, Für ihn ein guter Platz,
um „attraktiven Wohnbau”
zu realisieren.
Asfinag-Regionalleiter
Günter Fritz bestätigt, dass
eine Studie klären soll, welchen Nutzen die einzelnen
Maßnahmen jeweils bringen
und was sie kosten. Neben
einer Einhausung und einem
Tunnel soll auch eine Variante mit Lärmschutzwänden
untersucht werden. Die Kosten für die Studie beziffert
Fritz mit 200.000 bis 250.000
Euro netto. Aufgeteilt werden

sollen sie zwischen Land Tirol, Stadt Innsbruck und Asfinag —- darauf habe man sich
beim letzten Treffen im Juli
geeinigt. Sobald die Absichtserklärung unterschrieben sei,
werde die Studie in Auftrag

Fn Locrin Han

„ Mit einem Tunnel
wäre nicht nur der
Lärm weg, sondern wir
würden auch Flächen für
Wohnbau gewinnen.“

Georg Will
(Innsdrucks Burgermeister)

gegeben, versichert Fritz.
„Die Botschaft höre ich
wohl, allein mir fehlt der
Glaube”, reagiert Markus
Sint von der Liste Fritz mit
Goethes „Faust” auf diese
Neuigkeit. Sint erinnert daran, dass die Liste Fritz in den
vergangenen Jahren mehrfach Anträge für eine Einhausung und eine Überbauung

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der A12 entlang Sieglanger-
Mentlberg gestellt hat. Ergebnis: im Landtag abgelehnt, im
Gemeinderat 2019 (!) zur Erledigung an den Stadtsenat
verwiesen. „Drei Jahre lang ist
nix passiert”, ärgert sich Sint.
Beispiele für gelungene Überbauungen gebe es genug. „In
Bern ist auf der Autobahn
ein Einkaufszentrum mit
Schwimmbad entstanden”,
zeigt Sint auf. Eine Schweizer
Expertin wäre auch nach Tirol gekommen, um dem Gemeinderat in Innsbruck bzw.
dem Landtag entsprechende
Möglichkeiten aufzuzeigen.
Das sei wegen Kosten in der
Höhe von 3000 Euro abgelehnt worden.

Dem von Für Innsbruck
und ÖVP forcierten Autobahnanschluss für den Flughafen Innsbruck können die
Grünen nichts abgewinnen.
„Den Autoverkehr zu verlagern, ist keine Lösung, es fördert mehr CO,-Emissionen,
Verkehr und Lärm”, sagt die
grüne Klubobfrau Janine Bex.
Die Bevölkerung habe in Umfragen festgehalten, dass sie
sich eine verkehrsberuhigte
Stadt wünsche.