Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_08_8_Presse_OCR

- S.18

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_08_8_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin

CHRISTLICHE BUCHHANDLUNG » H ‘L N
j} “ “ \

as wohl skurrilste Dienstleistungstrio bietet ein bokal das

Christliche Buchhandlung, Zentrale der S
für Nichtraucher und Flohmarkt in einem ist. In den Bana-

ü „RoRo” kämpft mit verbissener Hartnäckigkeit
nenschachteln vor der Buchhandlung finden sich Bücher, ATn E E TE Slrn

Gläser oder Dekogegenstände, die nicht besonders flohmarktkonforme den blauen Dunst.
Preise haben. Im Laden stehen in einer Ecke christliche Bücher, kleine
Geschenkartikel oder Bibel-Riegel (ein Müsliriegel, eingepackt in die
Aufschrift „Erleuchtung”), der andere Teil des Raumes ist das Büro.,
Hinter Papierstapeln, umzingelt von Ordnern und Nichtraucher-Plakaten mit lachenden Blondinen, sitzt der Chef des Ladens, Robert Rockenbauer, wie hinter einer Bastion.

Der Kampf für das Nichtrauchen ist sein Lebensinhalt und wie das
nun mit einer Christlichen Buchhandlung zusammenpasst, erklärt er im
Habitus eines Oberlehrers: „Das harmonisiert hervorragend. Wenn ich
jemandem helfen will, Nichtraucher zu werden, muss ich ihm höhere
Werte vermitteln.” Er führt seit 1975 Krieg gegen das Rauchen und hat
1991 im Bogen die Buchhandlung eröffnet, die seither auch als Zentrale
seines Vereins fungiert. Ein regelrechter „Run“ auf die Buchhandlung
war das damals. Von Kufstein über Bregenz seien die Leute zu ihm
wegen seiner Buch- und Bibelauswahl gekommen, aber irgendwann sei
die Abwartsspinle gekommen. ..Dk.l..sm;mhm:n.:i;hmchtm:hüx:

sagt er in vorwurlsvollem "l‘on Benm Gesprach über den Laden greift er
bei jeder Frage zu der von ihm herausgegebenen Nichtraucher-Zeitung,
um keine Antwort zu geben, sondern einen Artikel vorzulegen, in dem
er eh schon alles geschrieben hat. Die Zeitung ist eine Art „Best-of
RoRo”, in dem man Rockenbauers Stationen im anhaltenden Kampf fürs
Nichtrauchen mitverfolgen kann - inklusive Bilder, Sticker, Plakate und
anderen Meinungen, die ihn In seinem Schaffen bestätigen.

Obwohl er sich sicher ist, dass durch seinen Kampf viel erreicht wurde, plagt ihn das Thema weiterhin: „1975 habe ich gedacht, mein Kampf
ist in drei Jahren erledigt, weil es ja so viele Nichtraucher gibt, Aber die
Passivität und die Gleichgültigkeit der Menschen das größte Problem,”
Und wenig bescheiden: „Ich habe den Siegeszug der Vernunft eingeleitet, aber es gibt noch immer viel zu tun. Die Zigarettenautomaten
wurden noch nicht abgeschafft und der Nichtraucherschutz im Freien
ist auch noch nicht umgesetzt.”

Er ist unbeugsam und kann nicht verstehen, wie Menschen „so
dumm sein können“, ihr Geld für etwas auszugeben, das sie gesundheitlich schädigt. „Ich geh ja auch nicht über eine Brücke, wenn ich weiß,
dass sie mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit einstürzt”, argumentiert er.

Sein Tun hat natjional Aufmerksamkeit erregt und spaltet seit jeher
die Geister. „Die Zeit“ hat ihn nicht besonders feinfühlig in einem
Porträt 2015 als erfolgl Missi { „mili T “ K
net. Aus solchen Aussagen macht sich Rockenbauer nichts, er sieht sich
als Kämpfer. Als einzigen ebenbürtigen Kämpfer im Bogen erkennt er
dabei Gerald Depaoli an, der mit seiner Bürgerliste Gerechtes Innsbruck
ebenfalls hier seine Zentrale aufgeschlagen hat,

Seite 18 von 23