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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_2_Presse.pdfa
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Eltern verärgert über Strafen“, Seite 10
Eltern verärgert über Strafen
Seit Jänner schaut die Polizei in der Wörndlestraße, wo sich die Volksschule
Innsbruck-Reichenau befindet, genau hin. Zahlreiche Strafzettel wurden ausgestellt.
Innsbruck — „Seit zwölf
Jahren bringe ich nun meine Kinder mit dem Auto in
die Volksschule Reichenau, da ich danach direkt
zur Arbeit fahre. Ich habe
bisher noch nie eine Strafe
bekommen“, erzählt eine
Innsbrucker Mutter, die
anonym bleiben möchte.
Doch das hat sich mit Beginn des Jahres geändert.
„Ich stehe mittlerweile bei
neun Strafzetteln zwischen
je 45 und 65 Euro, und bin
nicht die Einzige. Wir berufstätigen Eltern werden
ständig abgestraft.“
Mit einer „Aktion
‚ In der Früh ist
meistens alles
vollgeparkt. Wir
müssen also kurz in
zweiter Reihe stehen
bleiben.“
Betroffene Mutter
(zu Strafen vor der Schule)
scharf“ reagiert die Polizei in der Wörndlestraße
derzeit wiederholt auf Eltern, die in der Einbahnstraße in zweiter Reihe
stehen bleiben, um ihre Kinder aussteigen zu
lassen. In der Straße befindet sich neben der
Volksschule mit rund 400
Kindern ein Kindergarten
mit rund 100 Kindern und
eine Kinderkrippe. „In
der Früh ist meistens alles vollgeparkt. Wir müssen also oft in zweiter Reihe kurz stehen bleiben, es
handelt sich höchstens
um ein bis zwei Minuten und wir sind immer
in der Nähe“, erklärt die
Mutter. „Mein Kind ist
mit der Entwicklung nicht
so weit, dass es alleine in
die Schule kann“, fügt sie
hinzu.
Zahlreiche weitere Eltern können die vielen
Strafen nicht nachvollziehen, zumal in der Straße
weder Bodenmarkierun-
Y
gen noch Halteverbotsschilder zu finden seien.
Regelmäßig steht nun
ein Polizeibeamter in der
Straße. Kürzlich sei eine
ganze Parkseite gesperrt
gewesen, weil dort ein
Bus parken musste, um
die Kinder zum Skikurs zu
bringen. Auch hier wurden viele Eltern abgestraft,
weil sie die Skiausrüstung
ausluden und ihre Schützlinge zum Bus begleiteten.
Laut Auskunft des
Stadtpolizeikommandos
sei die verstärkte Überwachung im Rahmen der
Skikurswoche „grund-
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Seit Anfang Jänner hagelt es in der Wörndlestraße Strafen. Die Verkehrssituation ist gerade in der Früh chaotisch.
sätzlich aus eigenem, aber
auch auf Ersuchen der
Schulleitung der Volksschule Reichenau“ initiiert worden. Dabei ging
es schlichtweg darum,
ein temporär verordnetes
„Halte- und Parkverbot“,
damit die Busse halten
konnten, durchzusetzen.
„Trotz polizeilicher Präsenz wurden Kraftfahrzeuge in zweiter Spur sowie
innerhalb von fünf Metern
vor dem dortigen Schutzweg abgestellt oder gar auf
der Fahrbahn angehalten,
um Kinder aussteigen zu
lassen oder in das Schul-
Foto: Perktold
gebäude zu begleiten“, erklärt die Polizei. Generell
sei das Verkehrsaufkommen vor der Schule und
die Nutzung von Elterntaxis in den letzten Jahren drastisch angestiegen.
„Die Kontrollmaßnahmen wurden außerdem
von zahlreichen Erziehungsberechtigten positiv aufgenommen, da sie
die Sicherheit der Kinder
auf dem täglichen Schulweg durch die wiederholte
Missachtung der Straßenverkehrsordnung beeinträchtigt sehen“, führt die
Polizei weiter aus. (rena)