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Tiroler Tageszeitung

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„Kein großer Knaller“, Seite 2

23.8.2022

Kein großer
Knaller

Von Denise Daum

0 sicher, wie Silvester auf den 31.

Dezember fällt, ist in Innsbruck die

Debatte über das Feuerwerk auf der
Seegrube. Mitten im Sommer versetzt Bürgermeister Georg Willi die halbe Stadtpolitik in helle Aufregung, weil er sich gegen
die scheinbar außer Diskussion stehende
Feuerwerks-Tradition auf 2000 Metern
ausspricht (oh Wunder). Abgesehen davon, dass sein Wunsch dem Gemeinderat
nicht Befehl ist, darf im Jahr 2022 aber
bitte schon die Frage gestellt werden, ob
ein Feuerwerk zum Jahreswechsel noch
der große Knaller ist. Während man sich
unterm Jahr dafür rühmt, Veranstaltungen
als „Green Events“ abzuhalten, greift man
zum Jahreswechsel auf ein verstaubtes
Konzept zurück. Von der aktuellen Energie- und der anhaltenden Klimakrise gar
nicht erst zu sprechen.

Einem grünen Bürgermeister kann man
also kaum vorwerfen, dass er sich gegen
ein Feinstaub-Feuerwerk ausspricht.

Sehr wohl muss sich Georg Willi indes die
Frage gefallen lassen, warum er es in den
vergangenen Jahren nicht geschafft hat,
die politische Debatte auf eine sachliche
Ebene zu heben und das Konzept des
Bergsilvesters weiterzuentwickeln. Wie
möchte sich die Landeshauptstadt präsentieren? Was ist die Idee eines Silvesters in
den Bergen? Welche Innovationen können gesetzt werden? Bleibt ein konstruktiver Diskurs darüber aus,
wird Innsbruck auch in
Zukunft das neue Jahr mit
einem anachronistischen

Konzept begrüßen.

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auf Seite 19

denise.daum@tt.com

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