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Tiroler Tageszeitung

„Unverständnis für Bergsilvester-Forderung“, (Leserforum) Seite 28

Unverständnis für Bergsilvester-Forderung

Thema: „Bergsilvester: FPÖ in
heller Aufregung“, TT, 22.8.

E s ist in Zeiten der Teuerung und des Energiemangels kaum nachvollziehbar, dass Innsbrucks
FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger 131.000 Euro für ein Spektakel ausgeben
möchte, das nicht nur nicht
mehr zeitgemäß, sondern
auch in hohem Maße umweltschädigend ist. Die Luftschadstoffe weisen zu Silves-

ter die höchsten Werte im
ganzen Jahr auf. Die Knallerei
ist nicht nur für die Wildtiere
der Nordkette eine qualvolle
und bei großen Schneehöhen mitunter auch tödliche
Bedrohung, sondern auch für
die Vierbeiner im Alpenzoo
und in der Stadt mit Angst
und Panik verbunden. Luftund Lärmbelastung machen
auch vielen älteren Leuten zu
schaffen.

Menschen, die jeden Euro
zweimal umdrehen müssen,

werden sich fragen, wie man
eine derartige Summe aus
Steuergeldern für ein kurzzeitiges Vergnügen so einfach in die Luft blasen kann.
Manche Politiker scheinen
mangels sozialer Kompetenz
meilenweit von den Sorgen
und Ängsten der Bürger entfernt zu sein. Vielleicht geht
es Herrn Lassenberger nur
darum, dem grünen Bürgermeister, der sich für die
Abschaffung der Silvesterknallerei ausspricht, eins

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auszuwischen und so dessen
Position zu schwächen. Der
Schuss könnte auch nach
hinten losgehen.

Viele Innsbrucker werden
nur wenig Verständnis für die
zweifelhafte Forderung der
FPÖ-Fraktion aufbringen.
Eine großzügige Spende an
Innsbrucker Sozialprojekte
würde wohl mehr Akzeptanz
erzielen.

Dr. Gerd Estermann
6423 Mötz