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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Es geht steil bergab, bei Trails und Debattenkultur“, Seite 2

Analyse

Es geht steil bergab, bei
Trails und Debattenkultur

Von Michael Domanig

ässt man einmal die wechelseitigen
Schuldzuweisungen und die völlig
nnötige Parteipolitisierung eines
reinen Sachthemas beiseite, bleibt für
den neutralen Beobachter nach dem
vierstündigen (!) Innsbrucker Sondergemeinderat zum Thema „Hofwaldtrail“
vor allem ein Eindruck: Man hätte sich
viel ersparen können - den nun beschlossenen teilweisen Rückbau einer fertigen
Mountainbikestrecke (sicher nicht billig),
die emotionale Zuspitzung zwischen
Wanderern und Bikern, nicht zuletzt die
mühsame Sondersitzung selbst.
Es stellen sich diverse Fragen, wie
sie in der Sitzung etwa von den NEOS
aufgeworfen wurden: Warum hat die
Stadtführung — quer über die Fraktionen
hinweg - eigentlich nicht schon vor der
Planung des Trails alle „Stakeholder“
eingebunden, bis hin zum Bischof-
Stecher-Gedächtnisverein oder

der Pfarre Hötting? Dann

’ Lesen Sie dazu mehr
G auf Seite 25

michael.domanig@tt.com

hätte sich wohl schon damals abgezeichnet, dass die geplante Routenführung
in direkter Nähe des beliebten Bischof-
Stecher-Besinnungsweges samt Querungen gehöriges Konfliktpotenzial birgt.
Warum hat sich offenbar niemand die
Pläne näher angeschaut, auch nicht bei
zwei Beschlüssen im Stadtsenat? Wäre
eine Strecke ohne Berührungspunkte
zwischen Pilgern, Wanderern und Bikern, wie sie jetzt eh kommen soll, nicht
von Anfang an möglich gewesen?
Unterm Strich bleibt eine Debattenkultur, die schneller bergab führt als
jeder Trail —- voller Untergriffe, Häme und
aggressiver Zwischenrufe. Zwei Beispiele
gefällig? Grün-Mandatar Dejan Lukovic beschuldigt andere Gemeinderäte,
quasi mitverantwortlich für gefährliche
Vandalenakte auf der Trailstrecke zu sein
— um dies nach Protesten prompt wieder
zurückzunehmen. Oder: Gerald Depaoli
vom „Gerechten Innsbruck“ greift den
anwesenden Journalisten eines Konkurrenzmediums für dessen Berichterstattung (die ziemlich einseitig gewesen sein
mag) aus dem Plenum heraus namentlich (") an, würdigt dessen Medium aufs
Übelste herab - und niemand steht
entschlossen dagegen auf. Da bleibt man
nur noch sprachlos zurück.

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