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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Neue Pflaster für Altstadt bereiten Kaufleuten Kopfweh“, Seite 22

Von Denise Daum

Innsbruck — Projekt Herkules — so nannten die IKB die
Erneuerung der Trinkwasserleitungen in der Innsbrucker Altstadt — ist abgeschlossen. Nun steht mit der
Bodengestaltung allerdings
das nächste Mammutprojekt
bevor. Der Fleckerlteppich
aus Kopfsteinpflaster und
Asphalt soll in zwei Etappen
saniert werden. Das Hauptprojekt, sprich die Neugestaltung der Hauptadern wie die
Herzog-Friedrich-Straße und
die Kiebachgasse, befindet
sich in Ausarbeitung und soll
2023/24 angegangen werden.

Die Reparatur bzw. die
Wiederherstellung der Nebengassen (Bad-, Riesen-,
Stift-, Schlossergasse sowie
Seilergasse Ost) startet indes
in wenigen Tagen - entgegen
dem Willen der Grünen und

trotz Protests des Zentrumsvereins.

Zunächst zu den Grünen:
Die für Tiefbau zuständige
Stadträtin Uschi Schwarzl
und Bürgermeister Georg
Willi wollten aufgrund der
Abweichung der Angebotspreise von der Kostenschätzung die Ausschreibung
widerrufen. Statt der veranschlagten 300.000 Euro liegen die Kosten nun bei rund
470.000 Euro. Grund dafür ist
wohl die aktuelle allgemeine
Entwicklung der Baupreise.
Für Uschi Schwarzl ist die
Kostensteigerung aber auch
dem engen Zeitkorsett geschuldet. „Das Angebot zu
widerrufen und einen günstigeren Zeitpunkt abzuwarten
bzw. Zeitdruck herauszunehmen, hätte der Stadt und den
SteuerzahlerInnen schr viel
Geld gespart“, ist Schwarzl
überzeugt.

Auf Antrag der FPO entschied der Stadtsenat allerdings mehrheitlich, das
Angebot der Bestbieterin
anzunechmen und die Arbeiten durchzuziehen. Schwarzl
geht davon aus, dass es für
das Projekt somit einen Nachtragskredit brauchen wird.

Unglücklich über die Vorgangsweise sind auch die
Kaufleute. „Die geplante
Wiederherstellung der Seitengassen mit neuen Fugen,
anderem Fundament und
Untergrund ist fachlich nicht
richtig und kann nicht das
Ziel für unsere Altstadt sein“,
warnt Michael Perger, Obmann des Zentrumsvereins,
in einer Mail an die Stadtsenatsmitglieder. Die Reparatur
werde ein unschönes Flickwerk ergeben. Perger fordert
ecin Gesamtkonzept für die
Haupt- und Nebengassen der
Altstadt.

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Neue Pflaster für Altstadt
bereiten Kaufleuten Kopfweh

Die Bodensanierung in den Seitengassen startet. Den Grünen ist das Angebot zu teuer. Der Zentrumsverein befürchtet ein unschönes Flickwerk.

Gehör dürfte er keines finden. „Es ist frustrierend, dass
wir als Interessenvertretung
der Wirtschaftstreibenden im
Innsbrucker Zentrum nicht
ernst genommen werden“,
erklärt Perger gegenüber der
TT.

FPÖ-Vizebürgermeister
Markus Lassenberger erklärt,
dass der Fleckerlteppich so
schnell wie möglich beseitigt
werden müsse. Außerdem
könne nicht davon ausgegangen werden, dass die Baukosten in nächster Zeit zurückgehen. „Es könnte auch noch
teurer werden, wenn wir zuwarten“, sagt Lassenberger.

Zur Kritik des Zentrumsvereins erklärt der Vizebürgermeister, dass nicht immer
alle Interessenvertreter mitreden könnten. „Denn am
Ende des Tages tragen die
Politiker die Verantwortung“,
betont Lassenberger.