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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_09_8_Presse_OCR
- S.10
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tirol.orf.at
unter prekären Verhältnissen, z.B. ohne Abgeltung von Überstunden, das kann man sich bei
uns gar nicht vorstellen. Deshalb gibt es eine hohe Bereitschaft, das Land langfristig zu
verlassen“, so Innerebner.
Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) plant ein eigenes Pflege-
Rekrutierungsbüro einzurichten, um damit eine Agentur zu umgehen. Den Antrag dafür habe
er bereits in Arbeit. Außerdem gebe es Gespräche darüber, ob z.B. aus Vietnam
Pflegefachkräfte nach Innsbruck kommen könnten, so Anzengruber.
Pflegenotstand seit langem bekannt
Bis 2030 werden in Tirol zusätzlich 7000 Pflegefachkräfte gebraucht. Das ruft immer mehr
private Agenturen auf den Plan. Sie bieten an, auswanderungsfreudiges diplomiertes und
studiertes Pflegepersonal gegen hohe Vermittlungsgebühren aus Südamerika und Asien zu
holen. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich kündigte sich schon vor Jahren an, Jetzt ist er —
durch die Coronapandemie verstärkt — da. Private Agenturen bieten sich an, diese Personal-
Lücke zu schließen.
Liste Fritz sieht Geld in heimischer Pflege besser investiert
Die Liste Fritz fordert mehr Kreativität in der Lösung der Pflegeproblematik. Das Geld für die
Vermittlungsgebühr könnten Heimträger in die Hand nehmen und in die Attraktivierung der
Rahmenbedingungen und Bezahlung der heimischen Pflegepersonen stecken. „Sowohl
bessere Gehälter, als auch Bonuszahlungen und finanzielle Zuschüsse zur Ausbildung lassen
sich damit finanzieren und sind sicherlich der bessere Lösungsansatz, als diese
Verzweiflungstat“, so Liste Fritz-Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider.
Pflegende aus anderen Kontinenten zu holen könne erst dann mögliche Personallücken füllen,
wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, so Haselwanter-Schneider. Sie sieht
außerdem viele Fragen offen, z.B. welche pflegerischen Fähigkeiten bringen die
Pflegepersonen mit? Wann kommen diese Pflegepersonen nach Tirol und wie lange werden
sie bleiben? Reicht das Sprachniveau aus, um zu den Pflegebedürftigen einen Draht aufbauen
zu können und ihnen auch ein notwendiges Maß an ‚Ansprache‘ gewährleisten zu können?
red; tirol.ORF.at
Link:
https://tirol.orf. at/stories/3172559/
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