Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_09_25_Presse_OCR
- S.3
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Nichtraucher-Papst in Nöten“, Seite 14
25.9.2022
Nichtraucher-Papst in Nöten
Robert Rockenbauer muss die 1300 Gratisstunden seines Vereins
mit 10.000 Euro selbst stützen. Er hofft nun auf Spender.
Von Alexandra Plank
Innsbruck —- Robert Rockenbauer, Bundesleiter
des Vereins Schutzgemeinschaft für Nichtraucher, versteht die Welt
nicht mehr. Seit Jahrzehnten setzt er sich gegen enorme Widerstände
für eine tabakfreie Gesellschaft ein. Er sei aber kein
Raucherfeind: „Rücksichtsvolle Raucher müssen unterstützt werden,
damit sie von der Sucht
loskommen.“
Zu Beginn (1975) glaubte er, der Kampf zum
Schutz der Nichtraucher
wäre bei nur einem Drittel Raucher rasch gewonnen. Inzwischen sei zwar
viel erreicht worden, aber
eben auch noch viel zu
tun. Rauchende Nachbarn, Rauchverbot im
Freien, rauchfreie Eingänge in Geschäfte usw.
stehen auf seiner Agenda. Die Aufklärung in den
Schulen werde mittels
Nichtraucher-Zeitung unterstützt. Nun sei offen,
ob sich sein Verein wei-
Rockenbauer tritt, wie hier am Bahnhof, für Bestrafung bei illegalem Rauchen ein.
ter mit aller Kraft für den
Schutz der Nichtraucher
einsetzen könne, sagt er
zur TT. „Es ist eine Sache,
dass ich kein Geld für meine Arbeit bekomme, aber
ich sehe nicht ein, dass ich
jetzt hineinzahlen muss.“
Der Verein arbeite 1300
Stunden gratis für die Auf-
klärung, etwa mit Aussendungen, Vorträgen und
eben der Zeitung.
Es hake beim Land Tirol. Dort hätte man ihm
zwar 6000 € bereitgestellt,
die Sonderförderung von
weiteren 4000€, zur Aufrechterhaltung des Betriebes, jedoch verwehrt.
Seite 3 von 4
„Die Nichtraucher-Zeitung wird etwa an Schulen, in Apotheken und
Arztpraxen sowie Gemeinden verteilt.“ Die
Kosten seien so gestiegen,
dass er nun 10.000 Euro
aus eigener Tasche zuschießen müsse, um das
Erscheinen der Zeitung
in gewohnter Auflage zu
gewährleisten. „Ich weiß
nicht, wer künftig keine
Zeitung mehr bekommen soll, bei den Schulen
werde ich jedenfalls nicht
einsparen.“
Die Stadt Innsbruck
sei ein verlässlicher Partner, das Land Tirol stelle sich taub. In seinem
Schreiben an Gesundheitslandesrätin Annette
Leja heißt es abschließend: „Kürzungen müssen als Geringschätzung
unserer Arbeit gewertet
werden.“ LH Günther
Platter habe auf sein Ansuchen nicht reagiert. Dabei sei die Schutzgemeinschaft überparteilich,
überkonfessionell und
gemeinnützig.
Bereits 1992 habe ihn
die Republik Österreich
mit dem Silbernen Verdienstzeichen gewürdigt,
die Ehrungen in Tirol blieben indes aus, schmerzlicher sei aber die fehlende
finanzielle Absicherung
der Arbeit. Er hofft nun
auf Spenden. Infos: www.
nichtraucherverein.at