Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_5_Presse_OCR
- S.18
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Bezirksblätter Innsbruck
„Nicht ‚ersichtlich‘: Pfandsystem-Problem“, Seite 9
Nicht „ersichtlich“:
Pfandsystem-Problem
Das Pfandsystem ist
nicht wirklich barrierefrei, wie der Blindenund Sehbehindertenverband kritisierte.
(Imk) Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich
kritisiert das Pfandsystem, da es
vor allem für sehbeeinträchtigte
Personen nicht barrierefrei wäre.
Ein Großteil der neuen Pfandrückgabestationen wird mittels
Touchscreens bedient, was die
selbstbestimmte Nutzung für
blinde und stark sehbehinderte Personen unmöglich macht.
Ebenso unlesbar wäre der Pfandbon als Papierstreifen sowie die
rein visuelle Kennzeichnung von
Pfandprodukten. Alternativen
oder inklusive Kennzeichnungen sind nicht vorhanden. Hinzu käme, dass nicht alle Pfandprodukte an jedem Standort
angenommen werden, was die
Orientierung für sehbehinderte
Menschen erschwert.
Behindertenbeirat Innsbruck
In den Augen des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt
Innsbruck ist die Presseaussendung des BSVÖ sehr umfangreich
und zutreffend. Wolfgang Grünzweig, Koordinator des Behindertenbeirates, merkt jedoch an:
„Leider ist es aber auch so, dass
z.B. Rollstuhlfahrerinnen und
Rollschuhfaoder kleinwüchsige
Personen nur sehr schwer oder
gar nicht die Pfandrückgabeautomaten benutzen können, da
die Rückgabeöffnungen sehr
hoch positioniert sind.“ Er sieht
eine Lösung nur darin, wenn es
keinerlei Unterschied macht,
welche Dose/Flasche abgegeben
wird. Für blinde und sehbehinderte Personen wäre es schlichtweg nicht zu erkennen, ob auf
ein Produkt Pfand oder nicht ist.
Dem BBR ist allerdings durchaus bewusst, dass es noch einige
Zeit dauern wird, bis alle alten
Leergebinde, die vor der Pfandeinführung hergestellt wurden,
verbraucht sind - „und solange
Pfandsystem nicht selbstbestimmt
nutzbar?
Foto: Andres Pölzi/MeinBezirk Wien
wird das Problem sehr groß bleiben.“ Grünzweig merkt ebenso
an, dass die Gebinde praktisch
ohne Beschädigung abzugeben
sind, was bei der Lagerung im
Haushalt doch ein nicht unerhebliches Platzproblem darstellen kann. Dies würde auch die
gesamte Bevölkerung betreffen,
insbesondere jene, die über geringen Wohnraum verfügen
und mehrheitlich zu den sozial
benachteiligten oder auch armutsgefährdeten bzw. manifest
armen Bevölkerungsteilen in Österreich zählen.
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