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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_16_Presse_OCR
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Tiroler Tageszeitung
„Externe Hilfe für TSD bei Asylquartieren“, Seite 4
Externe Hilfe
für TSD bei
Asylquartieren
Im Landtag dürfte es nicht nur eine
allgemeine Asyldebatte geben, sondern auch eine intensive über die
Landesflüchtlingsgesellschaft TSD.
Von Peter Nindler
Innsbruck — Die FPO fordert
heute von dem für die Asyl-
genden zuständigen Landeshauptmannstellvertreter
Georg Dornauer (SPOÖ) einen
Offenbarungseid: Zum einen
will FPÖ-Chef Markus Abwerzger wissen, wie „der Zuzug
nach Tirol endlich unterbunden bzw. kontrolliert wird, damit Tirol nicht noch mehr an
seine Grenzen der Belastung
stößt“. Andererseits möchte
Abwerzger jene für Krisenfälle vorgehaltenen 500 freien
Asylplätze der Tiroler Sozialen
Dienste (TSD) thematisieren,
für die das Land Tirol laut Be-
„ Die FPO weiß, dass
ich politisch für einen pragmatischen und
restriktiven Kurs in der
Flüchtlingsfrage stehe.
Wahrscheinlich schlägt
sie deshalb so um sich.“
LHStv. Georg Dormnauer/SPÖ
(Flüchtlingsreferent)
richt des Landesrechnungshofs u. a. im Jahr 2020 rund 1,9
Millionen Euro gezahlt hat.
Anfang des Vorjahres verfügten die TSD über 2800
Asylplätze, 1400 davon waren
belegt. Steigende Asylwerberzahlen und im heurigen Jahr
die Ukraine-Krise haben allerdings wie schon 2015 für
einen Engpass bei den Quartieren gesorgt. Aktuell werden von 4866 Beziehern der
Grundversorgung 1505 Asylwerber sowie 1651 vertriebene Ukrainer in organisierten
Unterkünften der TSD versorgt. 1710 sind individuell
(privat) untergebracht. Dazu
kommen noch Asylberechtigte, die weiterhin in TSD-
Unterkünften bleiben dürfen,
weil sie bisher keine Bleibe
am ohnehin angespannten
Tiroler Wohnungsmarkt gefunden haben.
Das Quartiermanagement
ist über die Jahre der Pferdefuß für die TSD geblieben.
Zuletzt mussten sie bei der
Quartiersuche auf externe
Hilfe der GemNova, also der
Gesellschaft des Gemeindeverbands, zurückgreifen. So
konnten wieder weitere Unterkünfte angemietet werden.
Dass allein in der Vorwoche
76 Asylwerber von der Bundes- in die Landesbetreuung
übernommen werden konnten, wird im Bund jedoch positiv gewertet. Zudem wird ein
Containerdorf in Kufstein errichtet. Für Dornauer steht jedenfalls der kooperative Weg
mit den Kommunen im Vordergrund, wie er gegenüber
der 7T betont. „Ich verspreche
den Tirolerinnen und Tirolern,
dass unter meiner politischen
Fühnmg die Unterbringung
von geflüchteten Menschen
unaufgeregt und stets im Einklang mit den Gemeinden organisiert wird.“
Die Kritik der Freiheitlichen
nimmt Dornauer gelassen,
„weil mir die Sicherheit unserer Bürger dabei ein zentrales
Anliegen ist, ebenso die soziale und kultureille Verträglichkeit. Deshalb sind mir auferlegte Quoten nur sekundär
wichtig.“ Und an die Adresse
von FP-Obmann Abwerzger
meint der SPÖ-Vorsitzende:
„Die FPO weiß, dass ich politisch für einen pragmatischen
und restriktiven Kurs in der
Flüchtlingsfrage stehe. Wahrscheinlich schlägt sie deshalb
verzweifelt und trotzig wie ein
kleines Kind um sich.”“
Heute wird das Land übrigens Gespräche mit der Stadt
Innsbruck über ein weiteres
Containerdorf für bis zu 200
Asylwerber in Innsbruck/
Kranebitten führen.
Domawuer: „Sicherheit der Bürger ist
mir ein zentrales Anliegen.” fotz Bire
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