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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Ein ‚Koatlackler‘ und gute Seele von St. Nikolaus“, Seite 20

Ein „Koatlackler“ und gute

Seele von St. Nikolaus

Renato Leimgruber macht sich seit Jahren für sein Wohnviertel stark —
zuletzt etwa für die Entschärfung einer gefährlichen Kreuzung.

Von Verena Obermüller

Innsbruck - Es sei ein besonderer Schlüsselmoment für
Renato Leimgruber gewesen,
als er aus seinem Wohnungsfenster einen gerade noch
verhinderten Unfall beobachtet hatte. Eine Mutter konnte
ihr Kind auf der gegenüberliegenden Kreuzung im letzten
Moment zurückziehen, ehe
es von einem Auto überrollt
wurde. Der 73-jährige Pensionist, der sich selbst als gebürtiger „Koatlackler“ bezeichnet, wurde nicht zum ersten
Mal Zeuge derartiger Zwischenfälle. Und der Innsbrucker steht stellvertretend für
viele Menschen in der Stadt,
die sich in ihrem Umfeld einbringen und versuchen, etwas zu verbessern.

Für Leimgruber war die Situation einst Grund genug,
um sich im Oktober 2021 für
eine sichere Kreuzung an der
Innstraße (hinter Gasthof
„Engl“) starkzumachen - um
schon wenige Monate später auf eine entschärfte Verkehrslage blicken zu können.

„Jeder Unfall ist einer zu
viel, hab’ ich mir immer gedacht“, erzählt der Pensionist.
Nachdem er - übrigens selbst
einst in der Verwaltung tätig
— eine Anfrage an die Abteilung Verkehr des Stadtmagistrats Innsbruck gestellt hatte,
nahm die Causa Fahrt auf.
Wer allerdings zum Bremsen
angehalten werden sollte,
waren die Autofahrer an der
gegenständlichen Kreuzung,
die laut Leimgruber in den
meisten Fällen trotz unübersichtlicher Verhältnisse viel

zu schnell unterwegs waren.
Im nächsten Schritt wurde
die Situation von einem verkehrstechnischen Sachverständigen bewertet, um im
Anschluss im Ermittlungsverfahren mit internen sowie
externen Dienststellen zu einem Ergebnis zu kommen.
Man kam zum Entschluss,
dass tatsächlich Handlungsbedarf bestand. „Natürlich
ist das auch in unserem Interesse, wenn solche Anfragen
reinkommen“, heißt es seitens der Verkehrsabteilung.
Zudem seien Anträge dieser
Art keine Seltenheit.

Die Zusammenarbeit und
Korrespondenz mit den Zuständigen habe „sehr gut“
funktioniert, betont Leimgruber. Seit Frühjahr 2022 sorgt
nun eine Einbahnstraße mit
mehreren Bodenmarkierungen sowie Verkehrsschildern
für eine entschärfte Situation
an der Innstraße. „Vor allem
die passierenden Kindergartenkinder, Schüler, und Bewohner des Altenwohnheims
sind jetzt wieder sicher unterwegs“, sieht der Pensionist eine klare Verbesserung. Seine
Bemühungen hätten sich definitiv ausgezahlt — die früher

I

Renato Leimgruber freute sich im Sommer über die entschärfte Verkehrs-

situation in seinem Wohnviertel in St. Nikolaus.

noch heranrasenden Autos
würden inzwischen deutlich
öfter abbremsen.

Doch das war nicht der
einzige Meilenstein für den
wachsamen Koatlackler.
Auch die Eröffnung einer
Poststelle in der Innstraße
vor zwei Jahren gehört zu seinen persönlichen Projekten,

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Foto: Obermüller

die er maßgeblich unterstützt
hatte. „Früher mussten sogar
Bewohner des Altenwohnheims ihre Weihnachtspäckchen mit dem Rollator in die
weit entfernte Poststelle bringen. Heute haben wir sie fast
vor der Haustür und noch dazu 24 Stunden zugänglich“,
zeigt sich Leimgruber stolz.