Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_11_29.11.2022_OCR

- S.7

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_11_29.11.2022_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Schöpfen alle Möglichkeiten aus“, Seite 5

„Schöpfen alle Möglichkeiten aus‘

6

Diözesanbischof Glettler versichert bei Flüchtlingsunterkünften volle Unterstützung. LHStv.
Georg Dornauer (SPÖ) appelliert an Flüchtlingsgesellschaft TSD, an einem Strang zu ziehen.

Von Peter Nindler

Innsbruck - Transparenz in
der Flüchtlingspolitik, intensive Quartiersuche, umfassende Informationen für die
ansässige Bevölkerung, dort,
wo _ Flüchtlingsunterkünfte
geplant sind, sowie ein von
der Polizei, den Gemeinden
und der Flüchtlingsgesellschaft TSD ausgearbeitetes
Betreuungs- und Sicherheitskonzept: Flüchtslingsreferent
und Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer
(SPÖ) skizzierte gestern gemeinsam mit Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne), dem Leiter der Taskforce
Migration im Land, Elmar
Rizzoli, sowie dem stellvertretenden Landespolizeidirektor
Christian Schmalz die aktuellen Herausforderungen in der
Tiroler Flüchtlingspolitik.

Bis Ende Jänner will das
Land 440 feste Quartiere in
Kufstein, Schwaz und in der
Landeshauptstadt bereitstellen, die Wohncontainer in
Innsbruck-West sollen dann
auch für die Aufnahme von
200 Asylwerbern fertig sein.
Die 7500 Anrainer werden
jetzt offensiv über das Vorhaben informiert. „Die Stadt
unterstützt die Bemühungen
des Landes, eine gute Betreuung für Geflüchtete anzubieten, die aktuelle Unterbringung darf aber nur eine
temporäre sein. Wir werden
intensiv daran arbeiten, eine dauerhafte Lösung zu finden“, betont Willi,

Tirol werde seinen solidarischen Beitrag leisten, sagte
Dornauer einmal mehr. Aber:
„Wir dürfen die Solidarität der
Tirolerinnen und Tiroler nicht
überstrapazieren.“ Rund 40
bis 60 Asylwerber übernimmt

das Land wöchentlich, mit
neuen Unterkünften soll die
Unterbringungsquote Schritt
für Schritt von 65 Richtung 100
Prozent verbessert werden.

Mit den Großunterkünften
geht ein umfassendes Sicherheitskonzept einher. Wie Elmar Rizzoli ausführt, werde
die Polizei vermehrt Streifentätigkeit im Bereich der Unterkünfte durchführen. „Zudem ist ein Sicherheitsdienst
vor Ort stationiert, der 24
Stunden zur Verfügung steht
und eng mit der Polizei kooperiert.”

Aus der Sicht der Polizei

Das Land Tirol nimmt wöchentlich 4

spricht Schmalz trotz steigender Zahlen von Asylwerbern
von „einer ausgezeichneten
Sicherheitslage“. Österreich
bzw. Tirol seien zudem heute
vielfach ein Transitland. Von
4000 im Burgenland registrierten Personen, die nach
Tirol für ein Asylverfahren
weitergeschickt wurden, hätten nur 1200 einen Antrag
auf Asyl gestellt. Kaum Auswirkungen hätten heuer die
rund 90.000 Anlandungen
auf die Brennerroute gehabt.
„Von 4900 Aufgriffen hatten
2300 einen Bezug zu Italien“,
erklärt Schmalzl.

Seite 7 von 34

| E

@
ı

0 bis 60 Flüchtlinge aus der Bundesbetreuung auf. Nächsten Dienstag will
die Landesregierung ein Finanzierungskonzept für die zusätzlichen Aufwendungen beschließen.

Fora: APA

In einem Schreiben hat
sich Dornauer am Montag
gleichzeitig bei allen Mitarbeitern der TSD für ihre bisherige Arbeit bedankt und an
sie appelliert, gemeinsam an
einem Strang zu ziehen. „Vor
dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen ist
eine enge und respektvolle
Zusammenarbeit mit hoher
Qualität der Schlüssel für eine gute und qualitätsvolle
Betreuung von geflüchteten
Menschen in Tirol.“

Auf der Suche nach weiteren dringend benötigten
Unterkünften - ein Durch-

griffsrecht des Bundes sowie
eine verpflichtende Gemeindequote lehnt Dornauer ab —
wird es nächste Woche auch
ein Treffen mit Vertretern
der Kirche in Tirol geben. Mit
dem Stift Wilten ist das Land
bereits im Gespräch. Bischof
Hermann Glettler sagt schon
Unterstützung zu.

Die gemeinsamen Anstrengungen mit Land Tirol,
GemNova und den kirchli-

‚ Wir werden auch
in der aktuellen
Sorge um Quartiere alle
Möglichkeiten aus-

schöpfen.“

Hermann Glettier
(Bischof von Innsbruck)

chen Rechtsträgern würden
andauern und seien konstruktiv, geprägt von gemeinsamen Anstrengungen, den
Geflüchteten ein würdiges
Dach zu geben, heißt es von
der Diözese. Und Bischof
Glettler erklärt dazu: „Zahlreiche Pfarren und Ordenseinrichtungen der Diözese
engagieren sich schon seit
vielen Jahren in der Unterbringung und Begleitung von
Flüchtlingen. Wir werden
auch in der aktuellen Sorge
um Quartiere alle Möglichkeiten ausschöpfen.“

Aktuell sind Flüchtlinge
in den Pfarren Hötting und
Mils bei Imst sowie bei den
Barmherzigen Schwestern in
Innsbruck und Zams untergebracht.