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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_29.11.2022_OCR
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Tiroler Tageszeitung
„Chaos blieb trotz Bahnstreik aus“, Seite 3
C
Wien - Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich rund 8000 Personen- und
Güterzüge von verschiedenen
Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere
werden jeden Tag befördert.
Nicht so gestern, die Eisenbahner streikten den ganzen
Tag für eine deutliche Lohnsteigerung von durchschnittlich zwölf Prozent. In Tirol
waren 45.000 Pendler vom
Streik betroffen. So kam es
— besonders im Großraum
Innsbruck - am Morgen zu
einigen größeren Staus, die
aber nicht zum befürchteten
Chaos führten.
Ein Augenschein am Montag in der Früh am Bahnhof in
Innsbruck zeigte leere Bahnsteige, vereinzelte Protestplakate und einige wenige
Gewerkschafter mit Protest-
Wägen. Insgesamt herrschte den ganzen Tag über ein
recht unaufgeregter Zustand.
Wütende Gestrandete oder
ob der Streik-Situation Verwirrte oder Verirrte sah man
kaum. Nur ab und an fanden
sich einzelne Reisende ein,
die nach einer Möglichkeit
zur Weiterreise suchten. Ein
Grund dafür sei sicher die vorausschauende Information
gewesen, erklärten die ÖBB
gestern in einer Aussendung.
Und in der Nacht von Sonntag auf Montag konnte jeder
Leere Geteise und geparkte Pendierzüge gestern am Bahnhof Innsbruck.
. Q / f * H .
Chaos blieb trotzw
Bahnstreik aus
Heute fahren die Züge wieder, vereinzelte Ausfälle
oder Verspätungen könnte es aber noch geben.
U
Zug noch an seinen Zielbahnhof gefahren werden. Es habe
demnach auch keine gestrandeten Reisenden gegeben.
Auch Teile des öffentlichen
Nahverkehrs wurde gestern
bestreikt. So standen in Innsbruck etliche Linien, sowohl
Busse als auch Straßenbahn,
still. Erst am späteren Vormittag normalisierte sich die Lage wieder.
Aber auch die privaten Busunternehmen dürften dazu beigetragen haben, dass
trotz des eingestellten Schienenverkehrs Pendler gestern
trotzdem pünktlich an ihren
Arbeitsplätzen erschienen.
„Durch die Flexibilität der Tiroler Autobusbetriebe und
dem intensiven Arbeitseinsatz von deren Lenkpersonal
konnte der befürchtete Verkehrskollaps weitgehend ver-
Ungewohnte Ruhe herrschte gestern
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hindert werden“, betont Franz
Sailer, Obmann der Tiroler
Busunternehmen. Auch der
Aufruf, Fahrgemeinschaften
zu bilden, dürfte gehört worden sein, glaubt Rene Schader, Geschäftsführer der Mobilitätsapp ummadum. „Wir
haben den Streik der ÖBB definitiv an den Downloadzahlen gemerkt“, meint Schader.
Über die App kann man Mitfahrgelegenheiten anbieten
oder buchen und dafür Punkte sammeln, die im regionalen
Handel wie bares Geld eingelöst werden können.
Heute sollen der Personen- und Güterverkehr laut
ÖBB mit Betriebsbeginn wieder normal laufen, vereinzelte Ausfälle oder Verspätungen könne es —- besonders im
Fernverkehr — aber noch geben. (APA, hu)
am Bahnhof in Innsbruck. Foto: Springer