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Jahr: 2022

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- S.19

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Bezirksblätter Innsbruck

„Paukenschlag im Gemeinderat“, Titelseite, Seite 6, 7

Paukenschlag

Die Innsbrucker
Grünen beraten
nach der Abspaltung
von drei GemeinderätInnen, wie es
weitergehen soll.

Seite 6-7

Bürgermeister Georg
Willi laufen die eigenen Gemeinderäte
davon. Eine neue Liste
wurde gebildet.

VON MICHAEL STEGER

Schon vor dem Start der Gemeinderatssitzung am vergangenen
Donnerstag war klar, dass es eine
brisante Sitzung werden würde.
Zum einen gab es keine Redezeitbeschränkung, zum anderen
stand die Behandlung des Kontrollamtsberichts auf der Tagesordnung. In diesem sind auf mehr
als 200 Seiten etliche Mängel aufgelistet, die auch die Integrität des
Rathauses infrage stellen.

Paukenschlag zu Beginn

Bis zum achten Punkt auf der Tagesordnung musste man bei der
Gemeinderatssitzung aber gar
nicht warten, um die sprichwört-

liche Bombe platzen zu hören.
Kurz nach Beginn der Sitzung,
als der Bürgermeister gerade
mit dem Gedenken an honorige Innsbrucker Bürger, die im
vergangenen Monat verstorben
sind, fertig war, stellt die grüne
Gemeinderätin einen Antrag zur
Geschäftsordnung: „Wir, die GemeinderätInnen Marcela Duftner, Renate Krammer-Stark und
Thomas Lechleitner, treten mit
sofortiger Wirkung aus dem Gemeinderatsklub ‚Georg Willi — die
Innsbrucker Grünen, aus. Wir begehren nach $13a des Innsbrucker
Stadtrechts 1975 und nach $14 der
Geschäftsordnung des Gemeinderates die Gründung eines eigenen Klubs mit der Bezeichnung
‚Lebenswertes Innsbruck — eine
Stadt für ALLE‘.

Liste der Vorwürfe lang

Der vormals eigenen Liste wirft
man unter anderem den Machterhalt statt der Entscheidungs-

im Gemeinderat

Die nun ehemaligen drei grünen G

itglieder haben sich im

Klub „Lebenswertes Innsbruck“ neu gefunden.

Zeitungsfoto.at

darüber unterhalten werde, wie
man sich weiter aufstellen wird.
Mit Thomas Lechleitner und Marcela Duftner sind den Grünen
auch der Bezirkssprecher und
dessen Stellvertreterin abhandengekommen.

Abrechnung mit Willi

In der folgenden rund vierstündigen Debatte über den Kontrollamtsbericht räumte Bür-

germeister Willi ein, dass bei
Mitarbeiter-Verträgen getrickst
wurde und rechtfertigte sich mit
den nicht konkurrenzfähigen
Löhnen im Rathaus. GR Krackl
kommentierte das Eingeständnis
mit den Worten: „Ich bin der Meinung, ihr seid fertig.“ Mit Ausnahme einer kurzen Wortmeldung
beteiligte sich der neue Gemeinderatsklub nicht am 15-stündigen
Gemeinderatsmarathon.

Marcela Duftner überreichte den
Antrag zur Gründung des Klubs.

GRÜNE GESPALTEN

Mehr zum Gemeinderat
lesen Sie hier:

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findung, das Fehlen jeder Selbstreflexion und die Unfähigkeit zu
transparenter Kommunikation
vor. Der Bürgermeister wirkte
sichtlich überrascht von der Aktion und unterbrach die Sitzung.
In einer ersten Stellungnahme
erklärte Willi, dass die „demokratische Entscheidung zu akzeptieren ist. Die Vorgehensweise wundert und enttäuscht mich aber,
gerade weil die drei Mitglieder
mir mangelnde Transparenz vorwerfen. Das freie Spiel der Kräfte
und damit wechselnde Mehrheiten kennen wir in Innsbruck
schon, es gilt also auch weiterhin,
Stimmen für gute Projekte im
Sinne der Weiterentwicklung der
Stadt zu finden‘“, gab sich Willi
nach außen unbeeindruckt.

Evaluation, wie es weitergeht

Auf Nachfrage der BezirksBätter
erklärte der designierte Klubobmann der Grünen, Dejan Lukovic,
dass man sich in dieser Woche