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Kurier

KURIER

„O du fröhliches Advent-Gedränge“, Seite 3

8.12.2022

WIen vermarktet s|(h gerne als „ Vlelhna(htshaupls‘adl‘

Die Hotels verbuchten für Dezember ein Plus von 30 Prozent

In Wien gibt es heuer 17 offizielle Weihnachtsmärkte

O du fröhliches Advent-Gedränge

Tourismus. Auf den Christkindlmärkten sind die Besucher zurück, in Wien könnten gar Rekorde

gebrochen werden. Viele Landeshauptstädte stöhnen aber unter dem Reisebusverkehr

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C. WILLIM, S. SALZMANN, A KRÖLL.
ICKA M BERNERT
FOTOS JEFF MANGIONE
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Die Aussichten waren düster:

an, dass die ohnehin bereits
reduzierte Weihnachtsbeleuch-

schied, auf der Ringstraße ganz
auf festliche Lichter zu verzichten. Finster sah es im Novem-

cher zahlen die überteuerten
Punschpreise (siehe unten), die
Märkte sind so voll wie nie.
Und auch die Märkte sind hell
erleuchtet.

Oder fühlt es sich nach der
Corona-Pause nur so an, weil
wir sensibler geworden sind?
Wiens Hotels sind mir weit
über 70 Prozent jedenfalls besser gebucht als im Rekordjahr
2019. „In den letzten drei Wochen gab es einen Push, den
wir so nicht erwartet haben.
Allein im Dezember gab es ein
Plus von 30 Prozent. Die
Christkindlmärkte ziehen wieder“, erklärt Dominic Schmid,
Obmann der Wiener Hoteliers.
Reisebus-Ansturm
Das gilt für ganz Österreich.
In der Altstadt von Salzburg
quallen sich vergangenes Wo-

wieder zahlreiche
Rensebuse durch die Straßen,
um Touristen so nah an den
Christkindlimärkten wie möglich abzusetzen. Auch Autofahrer stießen in der Stadt an die

man auch in Tirol. Rund um
Maria Empfängnis strömen alle
Jahre wieder zahlreiche italienische Reisegruppen auf die
Christkindimärkte. Robert
Neuner, der die Märkte in
der Innsbrucker Altstadt organisiert, rechnet damit, „dass
300 bis 400 Busse Innsbruck
ansteuern werden“.

Kein Verkehrschaos, aber

tiv, dass heuer besonders viele
Besucher kommen. Sowohl in
die Innenstadt als auch zum
vällig neu aufgesnel.lmn Angebot im Kurpark.

Tourismus
im Advent

Belebung

Längeres Warten auf teureren Punsch

Konsumentenschützer orten überzogene Preise und Absprachen

Verkauf. Die Teuerung als Stim-

keir nicht Halt. Denn die Preise an
den Ständen haben empfindlich angezogen, wie Raman Umschweif
vom Konsumentenschutz Verband
Österreich bestätigt. „Definitiv

Umschweif. Einzige Waffe
der Konsumenten wäre
es, teure Punschstände
zu meiden. „Aber das
passiert nicht, weil die
Stimmung in der Weihnachtszeit für viele einfach dazu gehon Da spielt
die

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1

gibt es deutliche Anhebi Und
viele Anbieter nutzen die Situation
schamlos aus“, sagt er.

Der Umfang der Preissteigerungen stehe in keinem Verhältnis zum
Anstieg der Einkaufspreise und liege
deutlich über der Inflationsrate, so

stark mit.“
Auch sei ein Ausweichen zu
gunsngenen Anbietern etwa in
praktisch unmöglich. Denn:
‚.M.an kann sich des Gefühls mchl

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Dis Heiße vo
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gibt, auch wenn sie nicht

ör belegbar sind.“
’M“ Womöglich heißt es
ge P i an den Punschständen
m z

ze Energiesparmaßnahmen, erklärt Hannes Deja-

co, Geschäftsführer der Magmag Gruppe, die mit der Organisation mehrerer Adventmärkte betraut ist. Für das Erhitzen von
Punschtöpfen braucht es viel Energie, daher werden mancherorts

reduziert.

erwehren, dass es P

Seite 8 von 9

Was man in Baden erlebt,
gilt in Wien erst recht, vor allem in Bezug auf die Tagestouristen, die hier von internationalen Veranstaltern mit Bussen
direkt in die Innentadt gekarrt
werden.

Noch bringen sie den Verkehr nicht zum Erliegen. Auch
aufgrund des Buskonzepts der
Stadt: Reisebusse müssen vorab Einfahrtskarten kaufen, um
zu den temporären Buszonen
im Zentrum zufahren zu dürfen. Für die ersten zwei Adventsamstage wurden rund
300 Einfahrtskarten werhqu
heißt es bei der MA 46. Zusätzlich wurden beim Schloss
Schönbrunn und am Pierrede-Coubertin-Platz )ewells rund
200 Busse gezählt. Ein Vergleich mit der Zeit vor Corona
sei aber noch nicht möglich.

Aufwärtstrend

Die europäischen Gäste, die
wieder zurück sind, kommen
vor allem aus Deutschland, Italien und Frankreich. Bei Wien
Tourismus freut man sich auch
über Gäste aus Übersee, wo
zuletzt der Nachrichtensender
CNN und die Vogue über die
Wiener Weihnachtsmärkte berichteten. Nur Touristen aus
dem asiatischen Raum bleiben
großteils noch aus — vor allem
wegen der strengen Corona-
Regeln, die in ihren Ländern
noch gelten.

An den Adventwochenenden sei die Hotellerie aber zu
fast 90 Prozent ausgelastet, bilanziert Wien Tourismus. Das
könnte dazu führen, dass Übernachtungszahlen und Umsatz
des Rekordjahrs 2019 heuer
übertroffen werden, ist man
optimistisch. Zum Vergleich:
Im November und Dezember
2019gabesmW)endrelhhllxr
nen Nächtigungen sowie einen
Umsatz von rund Millionen

Reisen aus Rache
Erklärt wird der diesjährige
Aufwärtstrend mit dem Reisephänomen „Revenge Travel“:
„Die Menschen wollen nach
der Pandemie umso mehr reisen. Dadurch ist der Städtetourismus o schlagartig, wie
er während Corona verschwunden war, auch wieder zurückgekehrt“, schildert Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner.
Einziger Dämpfer für die
Weihnachtsstimmung: Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst warnte am Mittwoch vor einer erhöhten Gefahr von Anschlägen auf Adventmärkte in ganz Europa.