Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_12_13_Presse_OCR
- S.10
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Früherer Krankenhaustrakt wird Ukraine-Großquartier“, Seite 21
aus der Ukraine stammenden
Frauen und Kindern besiedelt. In Abstimmung mit der
Stadt Hall sowie den Tirol Kliniken als Eigentümer könne
man den weitläufigen Trakt,
der immer noch die Atmo-
In Zimmern verschiedener Größe sollen nach und nach bis zu 150 Geflüchtete Platz finden. Der Vertrag läuft vorerst für ein Jahr.
bereits — so weit wie möglich
am privaten Wohnungsmarkt
unterzubringen.
Sobald Elektroarbeiten und
Möblierung fertig sind, beziehen die Geflüchteten Zimmer
auf drei Etagen, dazu kommt
&s
*a Dra
täglich anwesend sein.
Dornauer betonte, ukrainische Geflüchtete und andere
Gruppen bei der Unterbringung „konsequent trennen”
zu wollen - auch um mögliche
Konflikte zu vermeiden, wenn
etwa Frauen aus der Ukraine
und junge Männer anderer
Herkunft im selben Quartier
wohnen würden. Geflüchtete
aus der Ukraine hätten auch
einen völlig anderen rechtlichen Status, merkte Stolz an,
sie dürfen z. B. sofort arbeiten,
sobald sie die blaue Karte für
Vertriebene erhalten.
Zur Erhöhung der Unterbringungsquote, bei der Tirol
säumig ist — ca. 2300 Plätze
sind noch offen —, trage die
Großunterkunft in Hall nicht
direkt bei, gestand Dornauer
ein. Sehr wohl diene sie aber
der „Gesamtentlastung des
Grundversorgungssystems”.
So können Plätze im Hotel Europa und anderen bestehenden Unterkünften mit vom
Bund zugeteilten Flüchtlingen
nachbesetzt werden,
Der Haller Bürgermeister
Christian Margreiter nannte es
„geradezu symbolhaft”, in der
Vorweihnachtszeit, wo allerorten „Wer klopfet an?“ erklinge, Menschen aus der Ukraine
aufzunehmen, „die anklopfen, weil sie einen sicheren
Seite 10 von 26
13.12.2022
Früherer Krankenhaustrakt
ird Ukraine-Großquartier
Bis zu 150 geflüchtete Frauen und Kinder ziehen in leerstehenden Trakt
des LKH Hall ein. Dies soll auch andere Bestandsquartiere freispielen.
Von Michael Domanig sphäre eines großen Spitals ‚ Dl"t"{"£" in der Ort brauchen“, Er erinnerte
atmet, gemeinsam mit den Ti- Ukraine mit ihren daran, wie 1946 das schwei-
Hall — Er sei froh, „kurz vor roler Sozialen Diensten (TSD) zerbombten Häusern zerische Winterthur eine Pa-
Jahresende eine de facto be- „relativ kostengünstig adap- ghnelt durchaus jener in tenschaft für das kriegsgebeuzugsfertige Immobilie” als tieren“, sagte Dornauer. Nach Hall nach dem Krieg.“ telte Hall übernommen hatte.
Flüchtlingsunterkunft prä- Hall kämen „‚ausschließlich Es sei ein gesellschaftlicher
sentieren zu können, meinte Menschen, die bereits in Tirol Christian Margreiter „Auftrag, diesen Menschen zu
LHStv. Georg Dornauer (SPOÖ) aufhältig sind”, erklärt Florian (Haller Bürgermeister) helfen“. Wobei die Akzeptanz
gestern Früh bei einem Lokal- Stolz (TSD). Bislang waren sie für diese Flüchtlingsgruppe in
augenschein in Hall. Der leer- in anderen Quartieren, etwa ein weiterer Stock für Essen der Stadt „natürlich höher” als
stehende Südtrakt des Lan- im ehemaligen Hotel Europa und Aufenthalt. Der Trakt etwa für alleinstehende junge
deskrankenhauses Hall wird, in Innsbruck, untergebracht. verfügt über einen eigenen Männer sei,
beginnend in zwei Wochen, Ziel sei letztlich, die Familien Eingangsbereich, Betreuungs- Nicht alle ukrainischen Kinschrittweise mit bis zu 150 — einige der Frauen arbeiten personen werden laut Stolz der sallen in Hall einschulen,
falls sie andernorts schon integriert sind, merkte Stolz an.
Laut Margreiter würden die
Kindergärten und Schulen in
Hall aber nötigenfalls personell aufgestockt.
Allgemein verwies Dornauer
auf zwei Beschlüsse der letztwöchigen Regierungssitzung:
So werde der Sicherheitsetat
im Bereich Flüchtlingsunterbringung ab 1.1.2023 von 1,4
auf 3 Mio. Euro erhöht. Zudem
habe man ein zusätzliches
„Case & Care-Programm” im
Ausmaß von 260.000 Euro
qualitätvolle Betreuung der
oftmals traumatisierten Menschen sicherzustellen.
Die TSD suchen laut Stolz
weiterhin nach Quartieren „in
allen Größen”. Wobei er einräumte, dass „im kleineren,
privaten Bereich", wo man
große Hilfsbereitschaft erfahren habe, „die Möglichkeiten
inzwischen schon eher ausgereizt sind”. Daher verfolge
man eben auch andere Optionen wie Großquartiere.
Ein solches geht, wie berichtet, dieser Tage auch in
Schwaz in Betrieb. In einem
ersten Schritt ziehen im alten
AMS-Gebäude 30 von bis zu 90
Geflüchteten ein — hier nicht
aus der Ukraine, sondern aus
anderen Herkunftsländern,