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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_12_13_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Rechnungshof schlägt eine City-Maut vor“, Seite 4
13.12.2022
Rechnungshof schlägt
eine City-Maut vor
Begleitend zum Straßenbahnausbau in Innsbruck fordert
Rechnungshof Beschränkungen des Individualverkehrs.
Von Peter Nindier
Innsbruck — Ein aktueller Bericht des Bundesrechnungshofs setzt sich jetzt kritisch
mit den Rahmenbedingungen für den öffentlichen Verkehr in Österreichs Städten
auseinander. Konkret hat
er die Straßenbahnprojekte in Graz, Innsbruck und
Linz geprüft. Die Straßenbahn (Tram/Regionalbahn)
in Innsbruck wird gerade bis
zur Endstation Rumer Bahnhof fertig gestellt, bis 2026 soll
sie dann um 70 Millionen Euro erweitert werden. Generell
empfiehlt der Rechnungshof
im Sinne einer systematischen Zielverfolgung, den
Modal-Split — also die Fahrt
mit der Straßenbahn bzw.
mit dem Auto — zu geeigneten Zeitpunkten zu erheben
und zu analysieren. Um die
Wirkung des Angebots im Öffentlichem Verkehr im Einzugsgebiet von Innsbruck
bewerten und bei Abweichungen, steuernd eingreifen
zu können. Dafür sollten außerdem quantifizierbare Ziele festgelegt werden.
Darüber hinaus spricht
sich der Rechnungshof für
ständige Erhebungen des
Fahrgast-Potenzials und des
Fahrgast-Aufkommens aus.
Das trifft vor allem für die
geplante Verbindung nach
Väls zu, denn jene nach Rum
steht ja vor der Fertigstellung. Rechtzeitig vor dem
Anschluss der S-Bahnhöfe
in Rum und Völs sowie insbesondere nach Feststehen
der Anzahl der neu hinzukommenden Wohneinheiten
bzw. Arbeitsplätze für das
Stadtentwicklungsgebiet im
Westen von Innsbruck sind
laut RH Verkehrsmodellrechnungen zu erstellen, um das
Angebot im öffentlichen Verkehr auf der Linie 5 an das
prognostizierte Fahrgastaufkommen evidenzbasiert anpassen zu können.
Für Diskussionen dürfte
jedenfalls ein Vorschlag des
Rechnungshofs sorgen, der
begleitend auf Beschränkungen des Individualver-
W
partielle oder temporäre
Fahrverbote, City-Maut-
Systeme, etc. sind zur
Reduktion des motorisierten Individualverkehrs zu erwägen.“
P anr
A
kehrs abzielt. Neben Angebotsverbesserungen im
öffentlichen Verkehr und der
Bereitstellung attraktiver öffentlicher Mobilitätsangebote und -dienstleistungen seien „auch die Einführung von
Push-Maßnahmen (Tempobeschränkungen, partielle
oder temporäre Fahrverbote,
Für den Straßenbahnausbau im Großraum Innsbruck legt der Rechnungshof zahlreiche Verbesserungsvorschläge auf den Tisch.
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City-Maut-Systeme, Begegnungszonen, Fußgängerzonen etc.) zur Reduktion des
motorisierten Individualverkehrs zu erwägen, um die
Wirkungen angebotsseitiger Maßnahmen (Pull-Maßnahmen) zu unterstützen”,
heißt es in dem Bericht. Eine Begegnungszone gibt es
bereits in der Landeshauptstadt. Wegen des zunehmenden Individualverkehrs und
massiver Parkplatzprobleme
wurde auch schon vor mehreren Jahren über eine City-
Maut in Innsbruck diskutiert.
Und was sagt die schwarzrote Landesregierung in ihrer
Stellungnahme zum Rechnungshofbericht zu den
verkehrsbeschränkenden
Maßnahmen? Diese werden
grundsätzlich sehr begrüßt,
jedoch würden viele der angeführten Maßnahmen nicht
im Zuständigkeitsbereich
der Tiroler Landesregierung
fallen. Einige seien aber in
der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie des Landes sowie
im jeweiligen Umsetzungsprogramm bereits angeführt.
A A n
i
Fa Pa