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Jahr: 2022

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- S.28

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Bezirksblätter Innsbruck

„Vzbgm. Markus Lassenberger im Gespräch“, „Die Bürger haben

genug“, Titelseite, Seite 8

Vizebgm. Markus
Lassenberger im

Gespräch

Seite 8

„Die Bürger haben genug“

Vizebgm. Lassenberger sieht aber auch Positives im freien Spiel der Kräfte

Herr Vizebürgermeister, Sie
wollen Bürgermeister werden
-welche Qualitäten sollte man
für das Amt mitbringen?

Markus Lassenberger: Grundsätzlich bin ich der Meinung,
dass ein Bürgermeister oder eine
Bürgermeisterin authentisch sein
sollte. Man sollte sich aufgrund
des Amtes nicht verstellen und
bei den Werten bleiben, die man
hat. Ich selbst bin traditionell in
vielen Dingen konservativ, aber
in einem angemessenen Rahmen.
Es braucht natürlich auch Diplomatie, um Mehrheiten zu finden.
Eine Koalition ist wie eine Beziehung, da muss man auch Kompromisse eingehen.

Das heißt ohne Koalition auch
keine Kompromisse?

Ich denke schon, dass es die gibt.
Ich finde, das freie Spiel der Kräfte
ist sehr positiv. Jede Fraktion, die
eine Idee hat, muss sich darum
bemühen, ihre Idee an andere Parteien weiterzutragen und Mehrheiten zu suchen. Hätte man ein
Regierungsprogramm, würde sich
keiner mehr Gedanken machen,
ob es noch andere Ideen gibt. Ich

finde, es ist jetzt aufregefider als
in einer Koalition, wo alle von Anfang an alles vereinbart haben.

Was wären denn prioritär Dinge, die Sie umsetzen wollen
würden?

Im Moment wäre mir ein großer
Studentencampus ein Anliegen.
Mir schwebt da etwas im amerikanischen System vor, wo Studenten
alle zusammen sind und sich in
ihrem Campus aufhalten können
und alles vorfinden, wie Musikprobelokale, Cafes, Sporthallen,
Kino, wo die Menschen unter sich
sind und mit anderen Bürgern
nicht in Konflikt kommen, so wie
das momentan gerade passiert.

Wie passt das mit Ihrer Kritik
am Bürgermeister zusammen,
dass er ausländische

als Wähler in die Stadt holt?

Wir als FPÖ sehen das Wahlrecht
als Problem. Die EU gibt vor, dass
man auf kommunaler Ebene als

EU-Bürger wählen darf. Für viele
Innsbrucker ist es nicht verständlich, dass Menschen, die nur für
ihr Studium nach Innsbruck kommen, wahlberechtigt sind. Inzwischen studieren mehr ausländische Studenten in Innsbruck als
einheimische. Ein Studentencampus wäre trotzdem positiv, weil
wir dadurch den Wohnungsmarkt
entlasten und dadurch die Preise
heruntergehen.

Es gibt eine Mehrheit im Gemeinderat am Bürgermeister
vorbei, dann könnte man das ja
umsetzen, oder?

Der Projektentwickler der GSA hat
mit dem Bürgermeister Kontakt
aufgenommen und der Bürgermeister hat auf die Stadtplanung
verwiesen und gesagt, dass die
Stadt das Projekt nicht will. Die
Stadtplanung sagt, das Projekt
sei am Flughafen nicht möglich.
Gleichzeitig soll da ein Gewerbe
entstehen. Wir sind dennoch dran.

Bei anderen Themen gäbe es
aber auch eine Mehrheit.

Das ist momentan sehr schwierig,
weil wir nicht wissen, inwieweit
wir im Bereich der Teuerung eingreifen müssen. Wir haben gerade
Gehaltserhöhungen beschlossen
für Magistratsmitarbeiter, das
macht alleine acht Millionen Euro
aus. Aber wir setzen uns auch für
eine Attraktivierung der Linie 6
(Anmerkung: IVB-Linie von Innsbruck nach Lans) ein oder die Sicherheitspoller. Die Themen, die
wir hatten, sind bereits umgesetzt.

Wollen die Bürger Neuwahlen?
Ich glaube ja, deshalb stimmen
wir Neuwahlen zu. Die Bürger haben genug und können sich eine
andere Verteilung vorstellen. Das
ist gar nicht unbedingt bezogen
auf den Bürgermeister sondern,
dass sich eine Konstellation findet, die miteinander arbeiten
kann. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass in dieser Regierung
etwas möglich gewesen wäre. Der
Bürgermeister hätte nur die FPÖ
mit einbauen müssen in das Regierungsteam.

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Vizebgm. Lassenberger im Gespräch
mit Redakteur Michael Steger osteger

In Innsbruck öffnet im Jänner ein Containerdorf für 200
Flüchtlinge, was sagen Sie dazu?
Ich habe erst einen Antrag eingebracht, dass der Bürgermeister
aufgefordert wird, das Containerdorf zu verhindern. Ich bin ganz
klar der Meinung, dass Innsbruck
den Anteil, der zu erfüllen ist,
auch klar erfüllt. Derzeit sind 1.280
Flüchtlinge in Innsbruck. Innsbruck kann nicht das Zentrum für
Flüchtlingsunterkünfte sein.

Gudrun Kofler von der Landes-

FPÖ setzt in ihren Aussagen Mi-

granten mit Straftätern gleich,
was sagen Sie dazu?
Ich behaupte auf keinen Fall, dass
jeder Asylwerber Straftäter ist.
Wer Straftaten begeht, gehört der
Strafverfolgung zugeführt. Ist derjenige Asylwerber, gehört er abgeschoben. Wer nicht weiß, wie man
sich aufzuführen hat, hat kein
Recht mehr, da zu sein. Ich habe
die letzte Kriminalstatistik nicht
genau im Kopf, glaube mich aber
zu erinnern, gelesen zu haben,
dass Gewalttaten zu einem Großteil von ausländischen Teilen begangen werden. Die FPÖ nennt die
Dinge knallhart, und das ist der
Bevölkerung auch zuzumuten.

Spaltet man mit solchen Aussagen nicht die Gesellschaft?
Gegenfrage: Spaltet man mit
dem Vorgehen auf Bundes- beziehungsweise Landesebene nicht
auch die Menschen?

Das Interview in voller Länge lesen Sie auf meinbezirk.at/innsbruck