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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„TSD werden eine Sozialgesellschaft‘“, Seite 4
15.12.2022

Sozialgesellschaft

Zum einen nimmt sie LHStv. Dornauer (SPÖ) an die
kurze Leine, andererseits will er sie breiter aufstellen.

Von Peter Nindler

Innsbruck —- 2700 fehlende
Flüchtlingsquartiere in Tirol,
um die Unterbringungsquote zu erfüllen, setzen die neue
schwarz-rote Landesregierung
unter Druck. Bis Ende Jänner
will das Land 440 feste Plätze
in Kufstein, Schwaz und Innsbruck bereitstellen. Kritik gibt
es in diesem Zusammenhang
immer wieder an der vom
Land ausgelagerten Flüchtlingsgesellschaft TSD.

Um, wie es heißt, mit rascher Handlungsfähigkeit auf
die dynamische Migrationslage zu reagieren, wird jetzt der
Gesellschaftsvertrag der TSD
geändert. Eigentümervertreter und Flüchtlingsreferent
LHStv. Georg Dornauer erhält
mehr Entscheidungsmöglichkeiten, vor allem was die rasche Beschaffung von Quartieren betrifft. Zugleich stehen
die TSD in der Verantwortung,
„unaufgefordert im Sonderstab ‚Task Force Migration‘
Listen der in Vorbereitung
stehenden, beschafften und
betriebsbereiten Flüchtlingsunterkünfte vorzulegen und
umfassend zu berichten“.

„Aktuell brauchen wir eine
funktionsfähige Struktur, um

v

Die Landesregierung hat den Gesellsduaftsvectragderßb bereits am Dienstag geändert, Entscheidungen können jetzt rascher getroffen werden. Fow: 150

die Herausforderungen bei
der Unterbringung zu bewältigen“, sagt Dornauer. Parallel
dazu würden die Feststellun-

‚ Aktuell brauchen

wir eine funktionsfähige TSD-Struktur, um
die Herausforderungen
zu bewältigen.“

LHStv. Georg Dornauer/SPO
(Flüchtlingsreferent)

gen des Landesrechnungshofs
geprüft und Schritt für Schritt
umgesetzt werden. Und
Dornauer kündigt an, dass es
„mittelfristig Sinn macht, die
TSD breiter aufzustellen und
zu einer echten Sozialgesellschaft auszubauen“.

Seite 3 von 13

In das künftige Aufgabengebiet der Flüchtlingsgesellschaft sollen auch die (mobile)
Pflege, Obdachlosenunterstützung oder Inklusion integriert werden. Dornauer: „Das
könnte künftig alles aus einer
Hand kommen. Der Fonds Soziales Wien ist dafür eine über
die Grenzen hinaus beachtete
Messlatte und kann als Vorbild dienen.“ Dornauer betont
abschließend, dass seine Entscheidung, die Integrationsagenden zu übernehmen, eine
„sehr bewusste“ gewesen sei.
„Ich nehme die Herausforderung TSD gerne an und sehe
in der Gesellschaft großes Potenzial für eine nachhaltige
Verbesserung des sozialen
Netzes in Tirol.“