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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_12_16_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Eine Strategie“apert‘“ aus“, Seite 14
Eine Strategie „apert“ aus
Der Innsbrucker Gemeinderat beschloss gestern die städtische Kulturstrategie bis 2030.
Innsbruck —- Die Kulturstrategie Innsbruck 2030 wurde gestern vom Gemeinderat — erwartungsgemäß — beschlossen.
Als Erfolg für die grüne Kulturstadträtin Uschi Schwarzl dürften das allerdings die wenigsten werten. Die Kulturstrategie
war seit 2019, als sie qua Stadtsenatsbeschluss in Angriff genommen wurde, eines der zentralen Projekte Schwarzls. Sie
hat dem zum Beschluss vorgelegten Strategiepapier auch
zugestimmt, gab aber davor zu
Protokoll, „dass es nicht ganz
meines ist“, „Aber ich denke,
dass das Papier eine Grundlage ist, um in den nächsten
Jahren gute Kulturpolitik zu
machen“, so Schwarzl. Für die
von ihr eingebrachten Änderungsanträge, die etwa die Einführung eines nicht parteipolitisch besetzten Kulturbeirates,
wie es ihn beim Land Tirol
gibt, betrafen, fand sich keine
Mehrheit. Mit diesem Ansinnen war Schwarzl bereits im
städtischen Kulturausschuss
auf Ablehnung gestoßen. Der
entschied sich zuletzt - wie berichtet - gegen Schwarzls Strategiepapier und für die Version, die Ausschussvorsitzende
Irene Heisz (SPÖ) auf Grundla-
Fo: Rita Falk
‚ Das vorliegende
Papier ist nicht
ganz meines. Aber es
macht bis 2030 gute Kulturpolitik möglich.“
Uschi Schwarzl
(Kulturstadträtin, Grüne)
ge des bei einem partizipativen
Prozess gesammelten Materials erarbeitet hat. Dass die nun
beschlossene Strategie „ihre“
sei, verwies Heisz gestern aber
ins Reich der Märchen. Vielmehr habe sie sich „im Unterschied zu Schwarzl“ ehrlich
darum bemüht, „eine mehrheitsfähige Strategie zu finden,
die sonst krachend gescheitert
wäre“, Das Papier sei „das politisch umsetzbare Destillat
aus sehr vielen Anregungen,
Wünschen und Forderungen,
die zusammengetragen wurden“, so Heisz. Sie unterstrich:
„Ein Beteiligungsprozess kann
niemals dazu führen, dass die
Politik sich und ihre Entscheidungsverantwortung aufgibt.“
Dass im Zuge des Strategieprozesses Unterschiede
„ausaperten“ und „heftig und
deftig“ gerungen wurde, konstatierte Schwarzl. In der Kom-
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munikation wurden „fahrlässig Erwartungen geweckt,
die unrealisierbar sind“, sagte
Heisz, die in der neuen Kulturstrategie „zwei Meilensteine“ ausmachte: das klare Bekenntnis zu Fair Pay und die
Fortführung und den Ausbau
einer aktiven Erinnerungskultur. (jole)
A
Foto: Fabian Jämvinen
‚ Ich habe mich um
eine mehrheitsfähige Strategie bemüht,
die sonst krachend
gescheitert wäre.“
Irene Heisz W
(Gemeinderätin, SPO)