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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„SPÖ und Dowas verreißen neue Vergaberegeln“, Seite 20

SPÖ und Dowas
verreißen neue
Vergaberegeln

Von Denise Daum

Innsbruck — Die viel zitierte
Mittelschicht in Innsbruck
halten. Dieses hehre Ziel soll
mit einer zweiten Vergabeliste für städtische Wohnungen erreicht werden. Wie
berichtet, haben Für Innsbruck, FPÖ und ÖVP — mit
freundlicher Unterstützung
von Liste Fritz und Gerechtes Innsbruck - vergangene
Woche einen entsprechenden Beschluss auf den Weg
gebracht.

Auf dieser Liste können
sich etwa all jene für eine
Stadtwohnung vormerken
lassen, deren Einkommen
in einer Bandbreite von minus 30 bis plus 20 Prozent
der Einkommensgrenzen der
Wohnbauförderungsrichtlinien liegen. Bei einem Zweipersonenhaushalt entspricht
das einer Einkommensspanne von 3500 bis 6000 Euro,
bei einer Einzelperson sind
es 2100 bis 3600 Euro.

Kein gutes Haar an den
Richtlinien lassen SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin
Plach und Peter Grüner, Obmann der Sozialeinrichtung
Dowvas. Hier einige der Kritikpunkte:

„Wer hat, dem wird gegeben“, schüttelt Grüner
den Kopf. Denn auf die Liste schaffen es nur „Gut- und

Besserverdiener“. Beispiel:
Eine dreiköpfige Familie mit
einem Monatseinkommen
von 2300 Euro und einer
Mietbelastung von 850 Euro hat zu wenig Einkommen,
um sich auf der neuen Liste
vormerken zu lassen. Gleichzeitig kommt die Beispielfamilie aber auch nicht auf die
„normale“ Liste, weil dazu
wiederum die Mietbelastung
bei über 40 Prozent des Einkommens liegen muss.

Völlig inakzeptabel ist für
Benjamin Plach, dass an Personen von der „Mittelschicht-
Liste“ nicht nur Wohnungen
gehen, die „fördernahe“ sind
(Mieten bei 12 bis 15 Euro
pro Quadratmeter), sondern
auch jede dritte ausfinanzierte Wohnung. Dabei handelt
es sich um Objekte, bei denen
die Wohnbauförderung zurückgezahlt ist, die also älter
als 35 Jahre sind und deren
Mieten bei 4 bis 6 Euro pro
Quadratmeter liegen. „Das
sind unsere billigsten Wohnungen. Die können wir doch
nicht Gutverdienern geben“,
sagt Plach. Zudem bezweifelt
er, dass diese Wohnungen für
den gehobenen Mittelstand
attraktiv sind. „Ich kann mir
nicht vorstellen, dass jemand
mit 6000 Euro Einkommen
in Panzing (Südtiroler Siedlung in Pradl, Anm.) einzieht“,
bringt es Plach auf den Punkt.

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