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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Betreiber bangen um die Sicherheit am Flughafen“, Seite 4

Betreiber bangen um die
Sicherheit am Flughafen

Innsbrucker Kommunalbetriebe sprechen sich klar gegen Aus für Flug-

wetterdienst aus. Sie haben „erhebliche Sicherheitsbedenken“.

Innsbruck - Das im Rahmen
der parlamentarischen Bürgerinitiative für den Erhalt
des Flugwetterdiensts der
Austro Control in Innsbruck
verfasste Schreiben birgt
Sprengstoff. Es kommt nämlich von den Eigentümern
der Flughafenbetriebsgesellschaft, den Innsbrucker
Kommunalbetrieben (IKB).
„Wir appellieren an Sie und
die Ausschussmitglieder,
die erheblichen Sicherheitsbedenken ernst zu nehmen
und auch einen möglichen
wirtschaftlichen Schaden
von allen Teilnehmenden
der Luftfahrt abzuwenden“,
betonten Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller und
Vorstand Thomas Pühringer.

Bekanntlich will die Austro Control ab Mitte 2024
den Flugwetterdienst für alle
Flughäfen zentral von Wien-
Schwechat aus betreuen,
in Innsbruck würden damit
sechs Arbeitsplätze verlorengehen. Für Müller und
Pühringer steht fest: „Das mit
der Einführung von POLARIS
offenkundig verfolgte Ziel des
Personalabbaus (...) darf keinesfalls mehr wiegen als die
Sicherheit im Flugbetrieb.“
Gerade in Innsbruck sei die
Expertise vor Ort notwendig,
argumentieren die IKB. „Auf
das in Österreich nur in Innsbruck im Zusammenhang
mit Flughäfen auftretende

Dasas

Die besonderen Wetterverhältnisse am Flughafen werden von den Eigentümern ins Treffen geführt.

Phänomen des Föhns weisen
wir an dieser Stelle noch aus-

drücklich hin.“
‚ ‚ Wir ersuchen, dass
der Flugwetterdienst am Flughafen auch
über die Jahresmitte 2024
hinaus erhalten wird.“

Helmuth Müller und Thomas
Pühringer (Kommunalbetriebe)

Die von der Austro Control
versprochene Qualitätsverbesserung können die IKB
nicht nachvollziehen. „Nach
Rücksprache mit einigen Expertinnen und Experten ergibt
sich für uns ein anderes Bild.“
Die IKB verweisen auf die

Skepsis des Sicherheitsmanagements des Flughafens,
auf das erfahrene Flugpersonal der AUA sowie Piloten
von in Innsbruck stationierten Flugzeugen gewerblicher
Flugunternehmen.
Vielmehr vermuten die
Flughafen-Eigentümer,
dass die Austro Control die
Qualität der Serviceerbringung vornehmlich aus dem
Blickwinkel der Kostenreduktion auf ein Minimum
reduzieren wolle. „Darum
gebietet es uns, als Vertreter
der Mehrheitsgesellschafterin die Stimme gegen diese
Vorgangsweise zu erheben,
ist diese doch auch geeignet,
den Firmenwert und den

Seite 6 von 16

Foto: Böhm

guten Ruf der Flughafenbetriebsgesellschaft negativ zu
beeinflussen.“

Weil es weder von der Austro Control noch von Klimaschutzministerin Leonore
Gewessler (Grüne) die Bereitschaft gibt, von ihrem
Vorhaben abzurücken, hat
der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Hermann Gahr die
parlamentarische Initiative
aus der Taufe gehoben. In der
Vorwoche hat sich auch der
Tiroler Landtag für den Verbleib des Flugwetterdiensts
am Flughafen Innsbruck ausgesprochen. Detail am Rande: Auch die Abgeordneten
der Grünen unterstützen den
Appell an den Bund.