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Jahr: 2023

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Kurier

KURIER

„Neue Klimakarte zeigt die Hotspots in der Stadt“, Seite 18

11.1.2023

Neue Klimakarte zeigt die Hotspots in der Stadt

Innsbruck liegt bei Hitzetagen auf Platz eins. Aber Bergwinde mildern die Entwicklung

Tirol. Wer an die sommerliche
Tiroler Bergwelt denkt, hat
nicht sofort Hitze im Kopf.
Aber die setzt Innsbruck
mehr zu als jeder anderen
Landeshauptstadt. Im langjährigen Mittel werden hier
inzwischen 23 Hitzetage pro
Jahr registriert, 33 waren es
im vergangenen Sommer.
„Die Erwärmung in der
Stadt ist auffällig“, hielt Christine Schermer, bei der Stadt
Innsbruck für Klimawandelanpassungsstrategien zuständig, am Montag bei einer

Pressekonferenz fest.
Dabei wurde eine neue
Stadtklimaanalyse vorge-

stellt. Und die zeigt, wo in
Innsbruck die wortwörtlichen
Hotspots liegen. Sie gibt auch
Hinweise darauf, warum die
heißen Tage in Innsbruck

STADT INNSBRUCK

zunehmen, es aber keinen signifikanten Anstieg bei den
Tropennächten gibt.

Kühlende Hangwinde

„Wir haben immer noch die
notwendige Abkühlung in der
Nacht“, sagt Schermer. Das ist
vor allem abkühlenden Hangwinden zu verdanken, die wie
eine natürliche Klimaanlage

Von den kühlen Bergen
(blau) herabfallende
Winde sorgen
für Durchlüftung in den
Tallagen der
Stadt (gelb)

funktionieren. Innsbruck liegt
dicht verbaut in einem von
Bergen umgebenen Kessel.
Von den alpinen Lagen gelangt jedoch kühle Luft in die
Stadt. „Es ist wichtig, dass wir
diese Hangwinde nicht verbauen“, mahnt Schärmer.
Eine eigens erstellte Planhinweiskarte soll dazu die
Anhaltspunkte liefern. „Wir

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müssen sehr darauf achten,
sehr klimasensibel zu bauen“, so Simone Fritsch vom
Referat Raumplanung und
Stadtentwicklung.

Es gilt etwa, bei der Ausrichtung neuer Gebäude auf
die Durchlüftung der Areale
zu achten. Das ist selbst in
eng verbautem Gebiet möglich, wie die Klimakarte etwa
im Olympischen Dorf aufzeigt. Der Stadtteil ist zwar
von Hochhäusern, aber auch
von sehr viel Grün dazwischen geprägt und überraschend wenig überhitzt.

Für Bürgermeister Georg
Willi (Grüne) ist die Klimaanalyse „ein echter Meilenstein“. Nun muss die Politik
die Erkenntnisse in Entscheidungen einfließen lassen.

CHRISTIAN WILLIM