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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_01_20_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Täglich acht bis neun Einsätze für Feuerwehrprofis“, Seite 24
Täglich acht bis neun
Einsätze für Feuerwehrprofis
Bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck steigen die Einsatzzahlen nach den
Lockdown-Jahren wieder. Neuer Einsatzleitungsraum steht bereit.
Von Michael Domanig
Innsbruck —- Es sei schlichtweg
„beeindruckend“, was die Kameradinnen und Kameraden
der Berufsfeuerwehr Innsbruck (BFI) tagtäglich leisten:
Der fürs Feuerwehrwesen zuständige Vizebürgermeister
Hannes Anzengruber (ÖVP)
zeigte sich angesichts der gestern präsentierten Einsatzstatistik für das Jahr 2022 voll des
Lobes. Insgesamt 4082 Einsätze waren im Vorjahr zu verzeichnen, drei Viertel davon
(3074) Alarmeinsätze. Heißt:
Die BFI rückte im Schnitt acht
bis neun Mal pro Tag aus.
Brandeinsätze gab es dabei in Summe 1350, großteils
nach Brandmeldealarm — wobei diese Alarme immerhin
in knapp 30% der Fälle einen
tatsächlichen Brand als Hintergrund hatten, wie Branddirektor Helmut Hager ausführt.
94 Gebäudebrände — fast zwei
pro Woche - sprechen ebenso
eine klare Sprache.
Über 1600-mal rückte die
BFI zu technischen Einsätzen
aus —- etwa nach Unfällen, bei
verschmutzter Fahrbahn oder
wenn es galt, Menschen aus
feststeckenden Aufzügen oder
anderen Notlagen zu befreien.
Hinzu kamen über 1000 „geplante Einsätze“, vor allem
Schulungen oder Brandsicherheitswachen, auch bei
Großereignissen wie dem
Bergsilvester.
Was klar herauszulesen ist:
Die Einsatzzahlen liegen zwar
Einen Dachstuhlbrand in der Innenstadt bewälfigten die BFI und die Frei-
willigen Wehren im Oktober in bewährter Weise gemeinsam. Foto: zeitungstoto.at
noch nicht ganz auf Vor-Corona-Niveau (2019 gab es in
Summe ca. 4700 Einsätze),
doch nach dem deutlichen
Rückgang während der Corona-/Lockdown-Jahre (2021:
3747 Einsätze) steigen sie wieder markant. Hager geht davon aus, dass sich das heuer
fortsetzen wird.
„Die Statistik bestätigt uns
in unserer Struktur und unserer Einsatzfähigkeit“, bilanziert Hager. Wie Anzengruber
hob er zugleich das duale Sys-
tem in Innsbruck hervor, also
die bewährte Zusammenarbeit zwischen der „schnellen
und schlagkräftigen“ BFI (die
Hauptfeuerwache in der Hunoldstraße ist rund um die
Uhr besetzt, mit 25 bis 35 Einsatzkräften) und den breit aufgestellten Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen. Das
zeigte sich etwa im Oktober
bei einem Dachstuhlbrand
in der Museumstraße/Meinhardstraße, der durch einen
gemeinsamen Großeinsatz
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aller Innsbrucker Wehren gut
bewältigt wurde. Auch beim
großflächigen Stromausfall
im August (der 140.000 Haushalte im Großraum Innsbruck
betraf) war man naturgemäß
voll gefordert.
Damals wurde bereits der
neue, Mitte 2022 konzipierte
Einsatzleitungsraum in der
Hauptfeuerwache genützt: Er
dient als zentrale Koordinations- und Kommunikationsstelle bei „Großschadenslagen, die von einer einzelnen
Führungskraft nicht mehr zu
bewältigen sind“, wie Hager
erklärt. Beispiele sind Hochwasser, große Lawinen- und
natürlich Brandeinsätze oder
eben „Blackout“-Szenarien. Ein Notstrom-Aggregat
sichert die Versorgung.
Im Raum sind auf Großbildschirmen digitale Lagekarten
und Listen eingeblendet, die
eine rasche Übersicht über die
aktuellen Einsätze und verfügbaren Ressourcen erlauben
— etwa auch, ob Nachalarmierungen aus anderen Bezirken
nötig sind. Dazu kommen ein
stündlich aktualisiertes Wetterportal und eine laufende
Anzeige des Inn-Pegelstandes.
Hager wie Anzengruber unterstrichen gestern auch die
Bedeutung von Brandmeldern — die vor Weihnachten
etwa bei einem Zimmerbrand
im Wohnheim Pradl den sofortigen Löscheinsatz ermöglichten. Klar sei also: „Rauchmelder retten Leben — und
gehören in jeden Haushalt.“