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Jahr: 2023

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- S.17

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Bezirksblätter Innsbruck

„Kostenexplosion“, Seite 2, 3

Kostenexplosion

Neun Millionen Euro
soll der Bozner Platz in
der geplanten Variante
kosten. Der Gemeinderat ist jetzt am Zug.

VON MICHAEL STEGER

Noch vor etwas über einem Jahr
wurden die Kosten für die Neugestaltung des Bozner Platzes
auf Grundlage eines Wettbewerbsprojekts mit knapp über fünf
Millionen Euro berechnet. Der
Gemeinderat hatte einen Baukostendeckel von exakt fünf Millionen Euro eingezogen. „Baukostendeckel, dem Gemeinderat war
immer bewusst, dass das nicht
die Gesamtkosten sind“ betont
Bürgermeister Georg Willi. Darin
nicht enthalten seien Planungsleistungen, Nebenleistungen
und Reserven. Schon im Oktober
2021 waren Gesamtkosten von
6.050.000 Euro geschätzt wor-

den. Mehrkosten für das sogenannte Schwammstadtprinzip,
das auch beim Cool-INN-Projekt
vor der Messehalle im Einsatz
ist und das Niederschlagswasser
direkt in den Boden zur Bewässerung von Bäumen einbringt, hätten die Kosten genauso nach oben
getrieben wie die krisenbedingten Entwicklungen im Bausektor.

Explodierende Kosten

Zusammen mit dem Beirat für
Großprojekte der begleitenden
Kontrolle hat das mit der Umsetzung des Bozner Platzes beauftragte Amt nun Risikoaufschläge
von 15 beziehungsweise zehn
Prozent für die Preisindexierung
im kommenden Jahr und Unvorhergesehenes angesetzt. Diese
Risikobewertung fließt jetzt mit
1,7 Millionen ebenfalls in die Prognose mit ein. Damit ergeben sich
Gesamtkosten von 9,26 Millionen
Euro für die Neugestaltung des
Bozner Platzes. „Diese Risikobe-

wertung ist eine Vorsichtsmaßnahme, wir haben auch bei Projekten in der Vergangenheit gesehen,
dass die Kosten nicht derart hoch
ausfallen müssen“, verweist Willi
auf ein vier Millionen Euro teures
Schulprojekt der IIG, das schlussendlich um 650.000 Euro billiger
abgerechnet wurde.

Alternative möglich

Stadträtin Uschi Schwarzl erklärt,
dass noch keine Umsetzungsentscheidung getroffen sei und
diese durch den Gemeinderat getroffen werden müsse: „Im Sinne
der Transparenz, haben wir den
Gemeinderat über die aktuelle Kostenprognose informiert“,
und verweist auf eine alternative
Umsetzungsmöglichkeit. (Die
BezirksBlätter hatten bereits darüber berichtet.) Bei dieser würde
der Bereich, an dem sich jetzt die
Straße befindet, nicht gepflastert
werden. Lediglich die Gehflächen
würden eine Natursteinpflaste-

am Bozner Platz

rung erhalten und die geplante
Ausweitung hin zur Meinhardstraße würde in dem Fall ebenfalls den Kosten zum Opfer fallen.
Auch die Beleuchtung würde statt
eigens gestalteter Leuchten auf
Standardbeleuchtung reduziert
werden. Laut Prognose würden
die Baukosten dann bei 5.268.547
Euro und somit 5,5 Prozent über
dem Kostendeckel liegen. In diesem Fall würden die Gesamtkosten unter Einbeziehung der Risikobewertung bei 7,26 Millionen
Euro liegen.

Grüne weiter für Umsetzung

Der Bürgermeister und auch die
Stadträtin sprechen sich weiter für eine Umsetzung der ursprünglich geplanten Variante
aus. Die Neugestaltung sei eine
Fortsetzung der langjährigen Bemühungen um die Aufwertung
der Innenstadt und mit den Projekten des RAIQA, der Tiroler Ver-

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(ehem. Grand Hotel Europa) würden sich positive Impulse für die
Standortentwicklung ergeben.
Der Bürgermeister verweist außerdem darauf, dass für die Neugestaltung bereits 2,7 Millionen
Euro an Fördermitteln lukriert
wurden, der Großteil aus KIP- Mitteln des Bundes. Es sei nicht ausgeschlossen, dass aufgrund der
Neubewertung diese Mittel noch

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Die Kosten für die Gestaltung des Bozner Platzes liegen deutlich höher als geplant. Von neun Millionen Euro ist die Rede.

©ECGKK Landschaftsarchitektur/Schreiner, Kastler

PROJEKT BOZNER PLATZ

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