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Jahr: 2023

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Kurier

„Kostenexplosion lässt den Bozner Platz wackeln“, Seite 17

Kostenexplosion lässt den
Bozner Platz wackeln

Innsbruck. Mehrheit für die Umgestaltung nun mehr als ungewiss

VON CHRISTIAN WILLIM

Im Sommer sollten eigentlich
die Bauarbeiten am Innsbrucker Bozner Platz beginnen.
Der zentrale Platz, der jeden
Tag von über 10.000 Fußgängern und 8.000 Fahrzeugen
passiert wird, soll zu einer Begegnungszone werden. Aber
der vom Gemeinderat im
Herbst 2021 eingezogene Deckel für die Baukosten des
Projekts wird, wie berichtet,
deutlich gesprengt.

Am Tag nachdem Stadtchef Georg Willi und Verkehrsstadträtin Uschi
Schwarzl (Grüne) die neuen
Zahlen präsentiert haben,
war Feuer am Dach. Der mit
fünf Millionen Euro limitierte
Baukosten-Rahmen hält
selbst bei einer vorgestellten
abgespeckten Variante nicht.

„Das ist kein
Top-Management, das
ist nur noch Pfusch am

Bau, was hier die
Grünen betreiben“

Christoph Appler
OVP-Klubobmann

Wird das Siegerprojekt
eines Realisierungswettbewerbs umgesetzt, belaufen
sich die Baukosten samt Indexierung für 2023/24 und
einer Reserve auf rund 8,5
Millionen Euro, die Gesamtkosten (inklusive Planung)
auf 9,25 Millionen Euro.

„Das ist kein Top-Management, das ist nur noch
Pfusch am Bau, was hier die
Grünen in Innsbruck betreiben“, ärgerte sich OVP-Klubobmann Christoph Appler

am Dienstag. „Es ist schon erschütternd, was das jetzt für
Dimensionen annimmt. Da
kann man nicht einfach sagen: Passt schon“, kommentiere Für-Innsbruck-Klubobmann Lucas Krackl die Kostenexplosion.

Noch keine Festlegung

Beide Fraktionen gelten eigentlich als Unterstützer der
Umgestaltung, die von den
Innenstadt-Kaufleuten seit
Jahren gefordert wird. Doch
ob OVP und FI den nun veranschlagten Kostenrahmen
mittragen, ist ungewiss.
Richtung Stadtchef Willi
meint Krackl: „Das hätte sein
Projekt werden können.
Jetzt schaut es aus, als würde
es wieder nichts werden.“
Seine Fraktion müsse
sich erst beraten, wie sie ent-

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scheidet. Aber für den FI-
Klubobmann stellt sich einerseits die Frage, „ob die Menschen Verständnis haben,
wenn man so ein großes Projekt macht“. Es zudem mit
einer eventuell kleinen
Mehrheit „durchzutragen, ist
schwierig.“ Die OVP will „im
Klub ausführlich diskutieren,
wie es weitergehen kann und
welche politischen Konsequenzen zu ziehen sind“, legt
sich Appler noch nicht fest.
Die FPO und andere
Fraktionen, die von Anfang
an gegen das Projekt waren,
sehen sich bestätigt. „Die
Grünen überholen so manche Vorgängerregierung mit
links, wenn es um Steuergeldverschwendung für Prestigeprojekte geht“, urteilt
FPO-Vize-Bürgermeister
Markus Lassenberger.