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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Bozner Platz: Projekt gerät ins Wanken“, Seite 25

Der Kostenrahmen von 5 Mio. € für die Umsetzung des Siegerprojekts hält
bei Weitem nicht. Wie es weitergeht, ist offen. i EGKAL

Bozner Platz:
Projekt gerät
ins Wanken

Die Kostenexplosion auf 9,3 Mio.
für die Neugestaltung sorgt für
Entsetzen. Die Grünen ernten
heftige Kritik von allen Seiten.

Innsbruck - Dass der vom Gemeinderat im Oktober 2021
beschlossene Kostenrahmen
von 5 Millionen Euro für die
Neugestaltung des Bozner
Platzes nicht hält, sorgt kaum
für Verwunderung - die Dimension der Kostensteigerung indes sehr wohl. Wie
berichtet, liegen die prognostizierten Gesamtkosten für
das Siegerprojekt bei 9,3 Millionen Euro. Die Grünen wollen an der Umsetzung festhalten — „das ist es wert“, sagt BM
Willi. Trotzdem präsentierten
StR. Uschi Schwarzl und Willi eine „abgespeckte“ Version
des Siegerprojektes, die um
rund 7,3 Millionen zu bekommen wäre. Welche Variante
nun umgesetzt werden soll
bzw. wie es weitergeht, muss
der Gemeinderat im Feber
entscheiden.

Für SPÖ, FPÖ, ALI, Liste
Fritz und Gerechtes Innsbruck ist klar, dass sie weder
das Ursprungs- noch das reduzierte Projekt haben wollen. FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger
bezeichnet die vorgelegte
abgespeckte Variante des Siegerprojekts als „Witz“. „Warum nicht gleich, wie von uns
vorgeschlagen, eine richtige Sparversion umsetzen?“
Dafür spricht sich auch GR
Gerald Depaoli (GI) aus. Die
Alternative Liste Innsbruck
sieht nun die Chance gekommen, das Projekt neu anzugehen. GR Mesut Onay fordert
„mehr Grünraum statt Betonversiegelung“.

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Die ÖVP erinnert daran,
dass bei der ersten Ankündigung die Kosten für eine
Neugestaltung gar bei nur 3,5
Millionen lagen. Angesichts
dieses finanziellen Desasters
seien Schnellschüsse jetzt
fehl am Platz, erklärt Klubobmann Christoph Appler und
lässt damit offen, wie es mit
dem Projekt weitergehen soll.
„Es darf hier keine Denkverbote geben“, betont Appler.
Der Ärger über die „Projekt-
Pannenserie der Grünen der
letzten Jahre“ ist groß.

Auch aus der Wirtschaft
kommen kritische Töne.
„Man hätte von Anfang an
mit offenen Karten spielen
müssen“, sagt Innsbrucks
WK-Obmann Franz Jirka.
Er empfiehlt der Stadt Innsbruck zu überdenken, ob
sich der Umbau unter den
nun bekannten Konditionen
finanziell überhaupt ausgeht.

Sehr enttäuscht über die
aktuelle Entwicklung zeigt
sich Michael Perger, Obmann des Zentrumsvereins.
Der Bozner Platz sei „ein
Schandfleck“. Sein Appell an
die Stadtpolitik: „Die Diskussion muss sofort in eine Umsetzungsdiskussion in vertretbarem Rahmen und nicht
in einen Stopp des Projektes
gehen.“

Klubobmann Dejan Lukovic betonte am Dienstag
nochmals, dass sich die Grünen die Umsetzung des Siegerprojektes wünschen. Ob
sie dafür eine Mehrheit bekommen, ist fraglich. (dd, TT)