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Jahr: 2023
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- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Mair definiert für sich seine Schmerzgrenze“, Seite 4
4.2.2023
Gebi Mair sah sich mit viel Kritik konfrontiert. Gestern war er bei „Tirol Live” mit Anita Heubacher zu Gast. rm na
Mair definiert für sich
seine Schmerzgrenze
Mitte März wird Klubobmann Gebi Mair die
Grünen fragen, ob er auch Landessprecher sein
soll. Die Vertrauensfrage sieht das Statut nicht vor.
Innsbruck —- Gebi Mair zählt
zu den alteingesessenen
Mandataren. Er ist seit 2008
im Tiroler Landtag. Zuletzt
sah sich Mair mit scharfer
Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. In langen
Mails wurde ihm Führungskompetenz abgesprochen. In
der Partei fehle es an Transparenz und Kommunikation. Wie berichtet, zogen sich
Funktionäre zurück. Die Kritik kam sowohl aus dem Außerfern als auch aus Osttirol.
Gestern nun war Gebi Mair
zu Gast bei Anita Heubacher
in „Tirol Live“. Der Politprofi
sieht in der Kritik eine Chance auf Erneuerung der Partei.
„Dass es knirscht, ist wichtig,
dann entsteht etwas Neues.“
Wieder neu wäre für die Grünen auch, die Funktionen
des Klubobmannes und jene
des Parteichefs, bei den Grünen nennt sich das Landessprecher, zu vereinen. Mair
will das bei der Landesversammlung am 18. März herbeiführen. „Ich werde mich
zur Wahl als Landessprecher
stellen, aber die Grünen auch
fragen, ob sie mir vertrauen.“
Eine Vertrauensfrage im
klassischen Sinn sieht das
Parteistatut nicht vor. „In Krisenzeiten ist es wichtig, sich
streng an das Statut zu halten.“ Er werde aber die Frage
nach dem Landessprecher so
formulieren, „dass auch klar
wird, ob man mir vertraut
oder nicht“. Wie viel Prozent
er erreichen möchte, ließ der
Grün-Politiker offen. „Ich habe natürlich eine Schmerzgrenze, die werde ich aber
jetzt nicht in der Öffentlichkeit verkünden.“
Mair hatte zusammen mit
Petra Wohlfahrtstätter die
Grünen in den Landtagswahlkampf geführt. Die Partei verlor 1,5 Prozentpunkte
und wurde mit neun Prozent
fünftstärkste Kraft von sechs
im Landtag. Wohlfahrtstätter werde sich aber der Basis
nicht stellen. „Man muss den
neuen Abgeordneten eine
Phase der Einarbeitung zugestehen. Ich orte aber, dass das
Vertrauen der Basis da ist.“
Mair will nun mit den
Grünen eine „Vision für das
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Land“ erarbeiten. Man habe öffentlich diskutiert, nun
wolle man sich parteiintern
austauschen. „Wir müssen
uns auf die neue Situation
einstellen. Wir Grüne sind
nicht mehr in der Regierung,
sondern in der Opposition.“
Weniger Mandate bedeuten weniger Ressourcen und
weniger Geld für die Partei.
„Für diese Aufgabe muss die
Struktur auch passen.“
Gemeinsam mit den Mitgliedern wolle man das in
Versammlungen und den
Gremien erarbeiten. „Am Ende des Tages interessieren
sich die BürgerInnen für Themen und weniger dafür, wie
Parteien ihr Statut erstellen.“
Ob damit die Grabenkämpfe bei den Grünen beendet
werden, wird spätestens die
Landesversammlung zeigen.
Beobachter weisen darauf
hin, dass die Kampfabstimmung vor der Wahl zwischen
Mair und der Ex-Landesrätin
Gabi Fischer ihre Spuren hinterlassen habe.
Neben Mair sah sich ein
weiterer grüner Mann, nämlich der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi, mit
Kritik konfrontiert. Der parteiinterne Streit endete mit
einer Spaltung der Grünen
und dem Rückzug von drei
GemeinderätInnen aus dem
grünen Klub. „Tirol Live“
läuft auf f£.com (aheu)