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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Im langen Schatten der Nordischen WM in Seefeld“, Seite 6

Im langen Schatten der Nordischen WM in Seefeld

Debatte im Landtag über finanzielles Dilemma. Für Tourismusexperte Siller muss Skepsis gegenüber Großevents überwunden werden.

Innsbruck — Die Debatte über
d|e künftlge Smnegne von
in
"I‘nol begann Mittwoch mit
einem Rückblick. Schließlich
legt sich derzeit der Schatten
der Nordischen Ski-WM 2019
in Seefeld über das Sportland
Tirol. Seefeld droht wegen
möglicher Nichteinhaltung
des Fördervertrags mit dem
Bund der Finanz-Hammer.
Sallte es bis 23. Februar nicht
zufriedenstellende Antwor-

‚ Zuerst werden die
Kosten niedrig
angesetzt, danach wird

hnet und plötzlich gibt es Mehrkosten
und Finanzlöcher.“

Markus Sint/Liste Fritz
(Klubabmann)

ten zur Beteiligung des Tourismusverbands an der WM-
Infrastruktur geben, wird die
Finanzprokuratur die bisher
ausgezahlten Förderungen
von acht Mio. Euro zurückfordern.

Vor allem die Liste Fritz und
die Grünen üben harsche Kritik an der Vorgangsweise. Für
Liste-Fritz-Klubchef Markus

4 _J" "‚ Da
Die Nordische WM 2019 führt jetzt zu Intensiven Diskussionen über Sportgroßveranstaltumgen In Tirol. — rosx en

Sint laufen Events oder Weltmeisterschaften in Tirol immer nach demselben Muster
ab. „Zuerst werden die Kosten niedrig angesetzt, danach
wird abgerechnet und plötzlich gibt es Mehrkosten und
Finanzlöcher. Statt über tolle
Sportveranstaltungen reden
wir dann über finanzielle Lücken. Das war bei Rad-WM
so und auch bei der Nordischen Ski-WM.” Es wäre bei

Olympischen Winterspielen
in Innsbruck genauso passiert, hätte sich nicht eine klare Mehrheit 2017 gegen eine
neuerliche Bewerbung ausgesprachen, betont Sint.

Dass Seefeld ein finanzieller Mega-GAU drohe, will
der ehemalxge Spomefenem
und Land

in die Pflicht, vermisst Handschlagqualität und spricht
von Haarspalterei. „So wird
man kein Land und keine Region mehr finden, die Sportveranstaltungen durchführt.“

Anders sieht es der grüne Klubobmann Gebi Mair:
(Förder-)Verträge würden

vertreter Josef Geisler (OVP)
so nicht stehenlassen. Er
nimmt vielmehr den Bund

deshalb gemacht, damit sie
eingehalten werden. „Bedeutet Handschlagqualität, dass
danach noch Geld draufge-

Seite 7 von 18

legt wird?” Er könne mit dem
ständigen Verweis auf die
wirtschaftliche Umwegrentabilität als Rechtfertigung
nicht mehr viel anfangen.
„Ich finde es richtig, dass der
Bund genau auf die Förderbedingungen hinschaut.”
Dass die Skepsis gegenüber
sportlichen Großveranstaltungen in Tirol mittlerweile
immer größer wird, ist der
Politik bewusst. Wie kann
man ihr entgegentreten? „Die
Umwegrentabilität darf man
trotzdem nicht außer Acht
lassen”, sagt Hubert Siller,
Leiter des Departments für
Tourismus- und Freizeitwirtschaft am MCI in Innsbruck

Die Nordische WM sei zudem
ein tolles Fest mit begeisterten Zuschauern gewesen.
„Doch jetzt hat es den Anschein, als ob die finanziellen
Fragen den gefühlten Nutzen
in den Schatten stellen würden”, verweist Siller auf eine

BA

Dne Nachhaltigkeit

n Sportgroßwmnsmllungen ist ein

Allein bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich seien die Ausgaben
der Besucher insgesamt höher gewesen als die Kosten
für die Stadionbauten.

Siller ist ein Verfechter von
Sportevents in Tirol, „im Prinzip erhöht die Botschaft vom
Nutzen der Veranstaltung die
Akzeptanz vor allem in der
Region, wo sie stattfindet”.
Durch Weltmeisterschaften wie in Seefeld könne die
Sportinfrastruktur verbessert
und modernisiert werden.

ganz w icher Faktorfir die Akzeptanz.“

MHubert Siller
(MCI Innsbruck)

imagemäßige Schieflage. Eine professionelle Abwicklung
sei letztlich ein Muss, die
Nachhaltigkeit heute ebenfalls ein ganz wichtiger Faktor. „Gleichzeitig müsste die
Jugendförderung mitgedacht
werden. Eine WM sallte sich
schließlich positiv auf die
Nachwuchsarbeit im heimischen Sport auswirken.” (prn)