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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_02_9_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Volldampf mit Transparenz, Seite 6
„Volldampf mit Transparenz“
SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer will in Seefeld aufklären, an Sportgroß-
veranstaltungen in Tirol festhalten und erklärt zum MCI-Neubau:
Innsbruck - SPOÖ-Chef Georg
Dornauer ist jetzt seit mehr
als 100 Tagen als Landesh P Ilvertreter Mitglied der Tiroler Landesregierung. Ende Oktober wurde er
bereits mit steigenden Flüchtlingszahlen und zu wenigen
Quartieren in Tirol konfrontiert, jetzt plötzlich mit den
Nachwehen der Nordischen
Ski-WM 2019 in Seefeld. Und
der Neubau der Unternehmerischen Hochschule MCI in
Innsbruck wirft erneut (Kosten-)Fragen auf. Trotzdem:
„Mit dem Koalitionspartner
ÖVP bzw. Landeshauptmann
Toni Mattle arbeiten wir seit
dem ersten Tag mit viel Engagement und unaufgeregt
für Tirol. Wir greifen auch die
heißen Eisen an und wollen
die Baustellen abarbeiten”,
sagte Dornauer gestern bei
„Tirol Live”.
Die finanzielle Aufarbeitung der Nordischen Ski-
WM 2019 in Seefeld mit der
drohenden Rückzahlung der
Bundesförderungen in Höhe
von acht Millionen Euro will
der Sport-, Flüchtlings- und
Wohnbaureferent ebenfalls
pragmatisch angehen. Ohne
das Kind mit dem Bade auszuschütten. „Es war schließlich sportlich eine gelungene
WM mit 200.000 Besuchern,
von der die Region und der
Sport über Jahre hinaus
profitieren werden. Dementsprechend solide und
transparent möchte ich jetzt
auf die im Raum stehenden
offenen Fragen reagieren,
dass Teile des Fördervertrags
möglicherweise nicht eingehalten wurden bzw. es zu
Ungereimtheiten gekommen
ist.” Man wolle aufklären,
gegebenenfalls gehe es aller-
Im Gespräch mit Peter Nindier (1.) streicht Georg Domauer das große Engagement von Schwarz-Rot hervof. rı Spange
dings auch darum, Verantnzufih.-. h
Unabhängig davon bekräf-
tigt der SPÖ-Chef, dass Tirol
tungen austragen sollte und
möchte. „Natürlich transparent sowie mit einem hohen
Maß an Kostendisziplin und
Profi alität.” Kı
in St. Anton an. Mit der zuletzt ausgetragenen Skiweltmeisterschaft für Junioren
habe sich die Wiege des Skisports am Arlberg zugleich
für höhere Weihen empfohlen. „Die St. Antoner haben
gezeigt, dass sie imstande
sind, Großveranstaltungen
de Weltmeisterschaften und
Titelkämpfe in Tirol müssten deshalb im Rahmen einer
nachvollziehbaren Finanzierung durchgeführt werden.
„Damit sie gleichsam einen
gesellschaftlichen Mehrwert
für Tirol haben”.
Als positives Beispiel aus
der Vergangenheit führt
Dornauer die Ski-WM 2001
p Il abzuwickeln.”
Dorauer spricht offen von
einer möglichen Bewerbung
für eine neuerliche Skiweltmeisterschaft. „Ich werde diese selbstverständlich voll und
ganz unterstützen.“
Mittelfristig ist sie ohnehin
kein Thema, schließlich wird
2025 in Saalbach um WM-
Medaillen gefahren. Doch ab
2035 könnte St. Anton wie-
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der ins Gespräch kommen.
Dornauer bezeichnet Großevents in regelmäßigen Abständen als „sinnstiftend”
— nicht nur für das Image Tirols als Sportland. „Sie sind
schließlich notwendig für die
Sportler und die Modernisierung der Sportstätten.”
Apropos Modermisierung:
Der Spatenstich für den Neubau des MCI soll im Dezember 2023 erfolgen. Die im Juni
2019 geschätzten Errichtungskosten unter Berücksichtigung einer damals marktüblichen Baukostenreserve von
vier Prozent pro Jahr betragen
135 Millionen Euro. Domauer
macht schon jetzt klar, „dass
es sicher nicht billiger wird”.
„Billiger wird es nicht.“
Vielmehr müssten die tatsächlichen Steigerungen der Baukosten hinzugerechnet werden. „Die massive Erhöhung
des Baukostenindex von mehr
als 20 Prozent in den vergangenen zwei Jahren konnte niemand vorhersehen”, sagt der
T Ik
ter. Das dürfe jedoch nicht zu
Lasten der Qualitäten und Anforderungen an das Leuchtturmprojekt gehen. Seine
Devise lautet deshalb: „Volle
Transparenz und Volldampf
voraus”.
Besondere Freude bereitet
ihm der Beschluss des neuen
Jagdgesetzes, das raschere Abschüsse von Problemwölfen
ermöglicht. Der SPÖ-Politiker spricht von einem großen
Wurf und einem Tag der Freude für die „Alm- und Schafbauern”. Nicht Opportunismus stehe im Vordergrund,
sonder die Bewirtschaftung
der Almen. Zugegebenerma-
Bßen gehe man mit der Novelle wegen der rechtlichen
Bedenken ein kalkulierbares
politisches Risiko ein. „Aber
das sind wir den TirolerIinnen
schuldig.” (pn)
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TirolerwTageszeitung
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