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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Radbügel werden entfernt“, Seite 25

Der Standort der Radbügel mitten am Gehsteig im Kreisverkehr sorgte im Saggen für Kopfschütteln.

Foto: Domanig

Radbügel werden entfernt

Von Michael Domanig

Innsbruck - „Das ist nicht
einmal mehr ein Schildbürgerstreich, sondern ein absolutes Sicherheitsrisiko für
Radfahrer und Fußgänger“,
empört sich Mariella Lutz
(ÖVP), Obfrau des Innsbrucker Verkehrsausschusses.
GR Gerald Depaoli (Gerechtes
Innsbruck) dachte nach eigenen Angaben zunächst an einen „Faschingsscherz“. Beide
berichten von aufgebrachten
BürgerInnnen, die sich bei ihnen gemeldet hätten. Hintergrund der ganzen Aufregung:
Am Claudiaplatz im Saggen
wurden zwölf neue Radbügel
aufgestellt — und zwar mitten
am Gehsteig, der sich - ungewöhnlich genug - im Inneren

des Kreisverkehrs befindet.

Um den Bügeln auszuweichen, so die einhellige Kritik
von Lutz und Depaoli, würden Gehsteignutzer gezwungen, die Fahrbahn des stark
frequentierten Kreisverkehrs
zu betreten. Offenbar seien
nach Autofahrern nun auch
Fußgänger für die Grünen
„Verkehrsteilnehmer zweiter
Klasse“, schäumt Lutz.

Zwar erwies sich beim T7T-
Lokalaugenschein, dass man
auch an „gefüllten“ Radbügeln
durchaus noch vorbeikommt,
ohne die Straße betreten zu
müssen - mit Kinderwagen
oder Koffer schaut es aber
schon anders aus. Auch wenn
der Gehsteig im Kreisel kaum
genutzt wird, wirkt die Standortwahl generell fragwürdig —

Z
KellerjochBahn

Berg- und Schilift Schwaz-Pill

Y

ild: TVB Silberregion Karwendel.

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denn um hinein zu den Radständern zu gelangen, muss
man erst den Kreisverkehr
queren - ohne Schutzweg.
Doch wie gestern von Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl
(Grüne) zu erfahren war, sind
die Bügel an diesem Standort ohnehin gleich wieder
Geschichte: Nach „konstruktiven Rückmeldungen“ von
BürgerInnen werde man nach
Alternativen suchen und die
Radbügel wieder entfernen.
Es sei ein Versuch gewesen,
neben Parkplätzen auch „eigentlich tote Flächen“ — wie
eben dieses „Schrammbord“
(so der Fachausdruck) — für
Radabstellanlagen zu nützen.
Sachverständige im Haus hätten dies geprüft. Denn der Bedarf sei gerade im Saggen mit
seiner Bauweise (oft zu kleine
Kellerabteile, Eingänge mit
Stiegen) hoch. Aktuell würden
viele Räder an Hausmauern
gelehnt oder am Gehsteig abgestellt - auch in puncto Barrierefreiheit ein echtes Problem.