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Tiroler Tageszeitung

„Radbügel werden Thema im Gemeinderat“, Seite 19

Radbügel werden Thema im Gemeinderat

Innsbruck - Der Ausbau von
Radabstellanlagen in Innsbruck ist eine der zentralen
Maßnahmen im „Masterplan
Radverkehr 2030“. Bis 2030
sollen demnach jährlich Anlagen für 600 zusätzliche Fahrräder im öffentlichen Straßenraum ergänzt werden.
Die Frage, wo diese neuen
Radständer errichtet werden,
sorgt in Innsbruck jedoch regelmäßig für heftige Diskussionen und Polit-Scharmützel —
vor allem wenn diese zulasten
von Pkw-Stellplätzen gehen.

Jüngster Aufreger war, wie
berichtet, die Aufstellung
von zwölf Radbügeln mitten
auf einem gehsteigähnlichen
„Schrammbord“ im Inneren
des Kreisverkehrs am Claudiaplatz im Saggen. Nach Kritik
aus der Bevölkerung (und von
mehreren politischen Fraktionen) lässt Mobilitätsstadträtin
Uschi Schwarzl (Grüne) die
Bügel nach wenigen Tagen
wieder entfernen.

GR Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck), der die
Maßnahme als „Schildbür-

gerstreich“ und „verkehrsrechtlich höchst bedenklich“
geißelte, will kommende Woche im Gemeinderat einen
Antrag auf einen „Richtlinienkatalog zur Errichtung von
Radabstellplätzen im öffentlichen Raum“ einbringen.
Dieser solle „fraktionsübergreifend gemeinsam mit den
zuständigen Abteilungen im
Stadtmagistrat und der Polizeidirektion erarbeitet werden“. Schließlich gebe es in
Innsbruck mittlerweile viele
„fragwürdige“ neu errichtete
Radständer und -bügel. „Ziel
muss es sein, dass Radabstellplätze im öffentlichen Raum
gezielt aufgestellt werden und
vor allem verkehrsrechtlich
unbedenklich.“

Dass der Bedarf an zusätzlicher Radinfrastruktur hoch
ist, lässt sich indes an den
Daten der städtischen Radzählstellen ablesen: Allein in
den ersten 40 Tagen des Jahres 2023 seien an neun Zähl-

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anlagen über 400.000 Fahrten erfasst worden, erklärt die
Stadt in einer Aussendung.
Kürzlich wurden zwei weitere Radzählstellen saniert, sie
sind jetzt auf der New-Orleans-Brücke und im Bereich
Vögelebichl in Betrieb. Aktuelle Zahlen unter: innsbruck.
gv.at/radzaehlstellen (md)