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Jahr: 2023

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Bezirksblätter Innsbruck

„Willi steht mit dem Rücken zur Wand“, Seite 4/5

Willi steht mit dem Rücken zur Wand

Bürgermeister Georg
Willis erneuter Alleingang könnte die Stadt
und ihn teuer zu stehen kommen.

VON MICHAEL STEGER

INNSBRUCK. Nach dem Bekanntwerden eines mutmaßlich
geheim abgesprochenen Dienstvertrages zwischen Bürgermeister Georg Willi und seiner ehemaligen _ Personalamtsleiterin
gehen die politischen Wogen
schon wieder hoch. In einem
Interview mit dem ORF erklärte
Willi, dass er den mit 8.000 Euro
dotierten Dienstvertrag von einem unbefristeten zwar in einen
aufdie ursprüngliche Funktionsdauer der Bediensteten befristeten Vertrag ändern möchte, das
Gehalt solle aber dasselbe bleiben. Damit möchte sich der Bürgermeister weiterhin schützend

vor seine Angestellte stellen,
die vor wenigen Monaten zum
Spielball der politischen Kräfte
der Stadt wurde. Nachdem das
Gerechte Innsbruck bereits angekündigt hat, die Korruptionsstaatsanwaltschaft einschalten
zu wollen, hat auch die FPÖ eine
Sachverhaltsdarstellung bei der
Staatsanwaltschaft _angekündigt. „Alle tragen einen wichtigen Teil für die Innsbrucker Bevölkerung bei. Dass dieser durch
einen Sondervertrag geleistete
Beitrag jedoch rund 8.000 Euro
brutto wert sein soll, wo man
ansonsten in etwa nur die Hälfte
dafür bekommt, muss man mir
erst erklären. Überdies handelt
es sich um Steuergeld, das der
grüne Bürgermeister hier ohne
nachzudenken und ohne triftige Grundlage ausgibt“ so FPÖ-
Klubobfrau Andrea Dengg.

Rücktrittsaufforderung
Das Lebenswerte Innsbruck, das

sich Ende des vergangenen Jahres von den Grünen abgespalten
hatte, sieht dem Fass den Boden
ausgeschlagen. „Dass der Bürgermeister wieder einen solchen
Sondervertrag unterschrieben
hat, zeigt für mich, dass er von
der realen Arbeitswelt außerhalb seines Rathausbüros keine
Ahnung hat“ sagt GRin Renate
Krammer-Stark. Das Maß des
Erträglichen sei längst erreicht.
„Wir fordern Georg Willi auf, als
Bürgermeister zurückzutreten
und den Gemeinderat darüber
entscheiden zu lassen, wer die
erforderlichen _Kompetenzen
hat, die Stadt für den Rest der
Periode zu führen.“

Kontrollausschuss

In den vergangenen Tagen hat
sich der Kontrollausschuss mit
der Thematik beschäftigt. Der
ehemalige Vorsitzende des Kontrollausschusses und Gemeinderat der Alternativen Liste, Me-

sut Onay, sieht den Gemeinderat
am Zug: „Jetzt geht es darum,
dass der Gemeinderat selbstgerechtes und intransparentes
Vorgehen, egal von welcher
Partei und welchem Amtsträger, strukturell beendet. Wenn
sich ein Bürgermeister der Stadt
Innsbruck autokratischer verhält als ein Dorfkaiser im hintersten Eck, muss das politische
Konsequenzen haben.“ Zum
konkreten Fall der ehemaligen
Amtsleiterin ist Onay nach den
Sitzungen in den vergangen
Tagen der Meinung, „dass der
Vertrag so vielen guten Sitten
widerspricht, dass man ihn als
Ganzes infrage stellen muss“.

Vertrag teurer als Bozner Platz
Wichtiger als der Rücktritt des
Bürgermeisters sei, dass der
Gemeinderat gemeinsam Maßnahmen ergreift, dass sich ein
zukünftiger Bürgermeister oder
eine Bürgermeisterin dreimal

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Die Alleingänge des Bürg;
meinen ehemalige Weggefährten.

überlegt, ob er oder sie so vorgeht wie Bgm. Willi. Aufgrund
des unbefristeten Vertrages der
Vertragsbediensteten, der bis
zur Pension gültig ist, wird von
Gesamtkosten von über sieben
Millionen Euro gesprochen. Da
ihr für ihre aktuelle Tätigkeit nur
rund die Hälfte zustehen würde,
entstünde der Stadt ein Schaden
von rund drei Millionen Euro.

schlagen dem Fass den Boden aus,

Foto BezirksBlätter

WILLIS ALLEINGANG

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