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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

Heute fährt die Straßenbahn erstmals nach Rum, für Projektleiter Harald Muhre:

„Zum Pensionsantritt mit der Straßenbahn nach Rum“, Seite 23

r ist es nach 14 Jahren auch eine Fahrt in die Pension. Fotos: Domanig, Falk

Zum Pensionsantritt mit
der Straßenbahn nach Rum

Meilenstein für Straßenbahnausbau in Innsbruck: Heute erfolgt Anschluss an
Rumer Bahnhof. Für Projektleiter Harald Muhrer die Krönung zum Abschied.

Innsbruck, Rum —- Endstation
Rumer Bahnhof. Ausgehend
von der Zentrale der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB)
wird heute Samstag der Projektleiter für den Straßenbahnausbau in Innsbruck,
Harald Muhrer, erstmals mit
der Straßenbahn die Stadtgrenze hinter sich lassen. Er
war von Beginn an dabei, als
vor 14 Jahren die Planungen
für die Erweiterung des Stra-

ßenbahnnetzes begonnen haben. „Es ist auch so etwas wie
der Abschluss meines Berufslebens. Deshalb bin ich froh
darüber, dass der Abschnitt
bis Rum noch in meiner aktiven Zeit fertiggestellt wurde“,
sagt Muhrer bei „Tirol Live“.
Nächste Woche wird Muhrer
schließlich in Pension gehen.

Die Verlängerung nach
Rum adelt die Straßenbahn
zur Regionalbahn. Muhrer
spricht aber bewusst nicht
von einer Krönung, sondern

von einem „Krönchen“. Für
ihn ist es erst der erste Schritt
in die Umlandgemeinden.
„Wenn Völs ebenfalls angebunden wird, kann zu Recht
die Bezeichnung Regionalbahn verwendet werden.“
Dann werden den Pendlern,
wie ab heute jenen aus dem
Unterland, mit dem Anschluss Rum sehr gute Umstiegsmöglichkeiten geboten.

Der Zeitplan für die Erweiterung bis Völs steht bereits, die
Planungen laufen auf Hochtouren. Muhrer rechnet mit
einem Baubescheid 2025, ein
Jahr später soll mit den Arbei-

Bauen in der

’ (Innen-)Stadt ist
alles andere als ein
Honigschlecken. Für
den Verkehr und die
Anrainer gibt ebenfalls
große Belastungen.“

Harald Muhrer
(Projektleiter)

ten begonnen werden. „Verläuft alles planmäßig, könnte die Regionalbahn bis 2030
endgültig auf Schiene sein.“
Der IVB-Projektleiter sieht in
einer modernen Infrastruktur
das Um und Auf, um möglichst viele Menschen zum
Umsteigen auf die Öffis zu bewegen. „Man muss ihnen etwas bieten: Komfort, eine gute
Vertaktung und Verknüpfung
etwa mit anderen Öffi-Anbietern wie der Bahn.“

Blickt Muhrer auf die ver-

gangenen 14 Jahre zurück, so
wurde er nicht selten mit dem
Wort „Baustellenslalom“ in
Innsbruck konfrontiert. „Natürlich ist es ein Reizwort, aber
die Durchführung war nicht
anders machbar. Wir kamen
zügig voran, weil wir Planung
und Umsetzung parallel bewerkstelligt haben.“ Die Bauarbeiten erfolgten straßenweise, „nicht zu Unrecht war in
diesem Zusammenhang von
einem Baustellenslalom die
Rede. Doch es geht nicht anders, weil nicht eine Baustelle
quer durch die Innenstadt gezogen werden kann.“

Bauen in der (Innen-)Stadt
ist für Muhrer alles andere als
ein „Honigschlecken“. Für den
Verkehr, aber vor allem für die
betroffenen Anrainer gibt es
ebenfalls große Belastungen.
„Sie hatten zum Teil vier Jahre lang eine Baustelle vor der
Haustür. Gleichzeitig wurde
allerdings eine völlig neue Infrastruktur errichtet“, schildert

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tirol Live

TirolerwTageszeitung
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Muhrer, der die große Geduld
der Bevölkerung positiv hervorhebt.

Auf die Kosten kommt
Muhrer im Gegensatz zu anderen Projektanten gern zu
sprechen. Die Erweiterung
der Straßenbahn bis Rum hat
rund 30 Millionen Euro gekostet, insgesamt beziffert er die
Gesamtaufwendungen inklu-

sive der Anbindunä von Völs
mit 402 Mio. Euro. „Ursprünglich wurden 374 Millionen Euro veranschlagt, die Erhöhung
ist auf Zusatzwünsche der
Stadt zurückzuführen.“ Doch
die gute Nachricht für Stadt
und Land Tirol: Gemessen an
den Gesamtbaukosten bilanziert eines der aktuell größten
Infrastrukturprojekte im Land
augenblicklich mit Minderausgaben von 55 Millionen
Euro. Auch ein Grund, warum
Harald Muhrer zufrieden in
Pension gehen kann. (pn)